Kinderärztin Dr. Martens 73 – Arztroman
Legimi
Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann... Hannelore Wohlers, eine kleine mollige Frau von vierundfünfzig Jahren, versorgte gerade die Blumen auf der Fensterbank des Wohnzimmers, als sie ihren neunjährigen Enkel Peer sah, der sich mit langsamen Schritten dem Haus näherte. Besorgt schüttelte sie den Kopf und dachte bei sich: Ich möchte nur wissen, was neuerdings mit dem Jungen los ist. Er kommt ja schon wieder angeschlichen, als ob er statt zwei Stunden zwanzig Schulstunden hinter sich hätte. Als er ein paar Minuten später das Haus durch den Hintereingang betrat, wollte Peer auch sofort hinauf auf sein Zimmer gehen. Doch Hannelore Wohlers hielt ihn zurück und fragte: "Wieso bist du schon da, Peer? Ich denke, ihr habt von zehn bis zwölf Uhr Sport?" "Haben wir auch, Oma, aber Herr Künkel hat mir erlaubt, nach Hause zu gehen." "So einfach nach Hause zu gehen? Ich verstehe dich nicht, Junge. Du bist doch gesund, oder fehlt dir etwas?" "Klar bin ich gesund, Oma. Ich hatte nur Kopfschmerzen. Und Leichtathletik mag ich sowieso nicht. Sollen doch die anderen Jungen wie die Verrückten immer im Kreis herumrennen." "Nun hör mir einmal zu, Peer. Wenn du krank bist, wenn dir etwas fehlt, mußt du es mir oder der Mutti sagen. Wir sind dann auch beide damit einverstanden, wenn du dich von bestimmten Unterrichtsstunden freistellen läßt. Was wir dann auch von einem Arzt befürworten lassen werden. Aber du darfst wegen ein bißchen Kopfweh nicht zum Drückeberger werden. Ich möchte überhaupt gern wissen, was in der letzten Zeit mit dir los ist.
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