Kinderärztin Dr. Martens 54 – Arztroman

Kinderärztin Dr. Martens 54 – Arztroman

Legimi

Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann... Dr. Camillo Olegra streifte seinen weißen Kittel ab und sah auf die Uhr. Es war ungefähr siebzehn Uhr, und sein Dienst in der Kinderklinik war für diesen Tag beendet. Jetzt stand ihm noch ungefähr eine Stunde Fahrt mit dem Wagen nach Celle bevor, wo er ein hübsches Apartment bewohnte, und dann konnte er seinen wohlverdienten Feierabend genießen. Nach ein paar freundlichen Worten mit Martin Schriewers an der Aufnahme verließ er guter Laune die Kinderklinik Birkenhain und ging zu seinem Wagen. Augenblicke später fuhr er vom Klinikgelände. Dr. Olegra fuhr nur in mäßigem Tempo über die Landstraße, da ihn die herrliche Landschaft, durch die er heimwärts fuhr, immer wieder aufs neue faszinierte. Jetzt im Spätsommer, wo sich das Laub der Bäume langsam bunt zu färben begann und die weitläufigen Heideflächen in voller Blüte standen, war es besonders reizvoll. Eine Melodie vor sich hinpfeifend, fuhr er nun durch ein Gebiet, in dem weder rechts noch links der Straße Häuser standen. Auf der einen Seite lag Wald, auf der anderen breiteten sich weite Heideflächen aus, unterbrochen von Laub und Tannenwäldern. Plötzlich sah Camillo Olegra aus den Augenwinkeln, daß etwas auf die Straße taumelte. Um Gottes willen, das war doch ein Kind, durchfuhr es ihn, und er trat voll auf die Bremse. Das Bremsma­növer war so hart, daß es ihm sekundenlang den Atem nahm, so stark wurde sein Oberkörper gegen das Lenkrad gepreßt. Doch dann kam Leben in ihn. Er stieß die Wagentür auf und sprang mit einem Satz auf die Straße. Ein, zwei Schritte und er war vor seinem Wagen. Nur fünfzig Zentimeter vor der Stoßstange seines Wagens sah er das Kind auf der Straße sitzen. Ein völlig verstörter kleiner Junge, den Camillo auf höchstens vier Jahre schätzte. Gott sei Dank, es ist noch einmal gut gegangen, dem Kind ist nichts passiert, fuhr es dem Arzt durch den Kopf, und schon im nächsten Augenblick kniete er neben dem Kleinen.

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