Kinderärztin Dr. Martens 48 – Arztroman

Kinderärztin Dr. Martens 48 – Arztroman

Legimi

Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann... Renate Geversen warf einen besorgten Blick auf die Uhr. Es war inzwischen vierzehn Uhr vorbei, und Mark war noch nicht aus der Schule zurück. Dem Stundenplan nach war er eine Stunde überfällig. Mit seinen zehn Jahren verstand er nicht, daß sie sich Sorgen machte, wenn er nicht sofort nach Unterrichtsschluß nach Hause kam. Schon seit vielen Jahren bewohnte Renate Geversen das alte Forsthaus der Gemeinde Wismor, eines kleinen Orts in der Lüneburger Heide. Das hübsche alte Fachwerkhaus lag ziemlich einsam am Rande eines großen Waldgebietes. Vor dem Haus lag ein kleiner gepflegter Vorgarten und hinter dem Haus ein Nutzgarten, in dem auch Obstbäume standen. Renate Geversen war eine kleine mollige Frau von fünfundvierzig Jahren mit vollem dunklem Haar, in dem sich die ersten grauen Strähnen zeigten. Seit ihre einzige Tochter bei der Geburt ihres zweiten Kindes vor sechs Jahren gestorben war, sorgte sie für den Schwiegersohn und die beiden Jungen, den zehnjährigen Mark und den sechsjährigen René. Während Renate Geversen auf Mark wartete, gingen ihr die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Sie versorgte die kleine Familie sehr gern, und die beiden Jungen hingen mit zärtlicher Liebe an ihrer Oma. Doch war es genug, was sie den beiden geben konnte? Frank war die ganze Woche in seinem Beruf als Fernfahrer unterwegs und hatte somit nur an den Wochenenden Zeit für seine beiden Söhne. Für den Sechsjährigen war das noch nicht so schlimm, doch Mark, der sehr lebhaft war, brauchte ab und zu die feste Hand des Vaters. "Oma, wann kommt der Mark? Ich habe Hunger", drang da eine helle Kinderstimme an Renates Ohr und holte sie aus ihren Gedanken heraus. Ein liebevolles Lächeln legte sich um ihre Lippen, als sie den kleinen blondhaarigen Buben in der Kü­chentür stehen sah. "So, so, mein Schatz, du hast Hunger? Wenn Mark nicht gleich nach Hause kommt, essen wir einfach.

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