Die Adler des Kaisers im Orient 1915 – 1919
Legimi
Das deutsche Kaiserreich unterstützte im 1. Weltkrieg das verbündete Osmanische Reich unter anderem durch die Entsendung von 6 Fliegerabteilungen und einer Jagdstaffel. Weiter baute ein junger deutscher Offi zier quasi aus dem Nichts die osmanische Fliegertruppe auf, die insgesamt 450 Flugzeuge erhielt. Ihr fliegendes Personal stammte überwiegend aus dem Kaiserreich. Die aus Deutschland eingetroffenen Piloten, gleichgültig ob sie deutsche oder türkische Uniformen trugen, kamen an allen Fronten des flächenmäßig großen Osmanischen Reiches zum Einsatz. Sie flogen über der ägyptischen Sinai Wüste und über Palästina und Syrien, sie schützten die Dardanellen und operierten über dem Schwarzen Meer und über dem Gebiet des heutigen Irak. Selbst über Westpersien zogen die Adler des Kaisers ihre Bahn. Außerhalb der Luftkämpfe, in den Kampfpausen, kam es zu zahlreichen brieflichen Kontakten zwischen den Deutschen und ihren britischen und australischen Gegnern, die an Fraternisieren grenzten. Die feindlichen Brüder gingen durchaus freundlich miteinander um. Sie zählten sich als Angehörige der modernsten Waffengattung zur Elite, die ihre eigenen Gesetze hatte. Fast alle Unterlagen über die deutschen Flieger im Orient gingen – bis auf die Akten einer bayerischen Abteilung – bei einem alliierten Luftangriff auf Potsdam im April 1945 verloren. Dem Autor ist es nach jahrelangen Recherchen in 16 öffentlichen und privaten Archiven sowie Museen gelungen, rund 100 Jahre nach den Ereignissen ein nahezu komplettes Bild von den fliegerischen Aktivitäten über Kairo, Bagdad, Mossul, Gaza und Jerusalem zu zeichnen. Er schildert nicht nur die Kämpfe der deutschen Staffeln, die sich in den ersten Jahren durchaus erfolgreich präsentierten, sondern auch die Versorgungsschwierigkeiten, die unzulänglichen Transportwege, die zu den Fronten führten, die zum Teil über 4000 km von Berlin entfernt lagen und den lähmenden Einfluss des Klimas auf die Einsätze.
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