Der Kopfgeldjäger McQuade #83

Der Kopfgeldjäger McQuade #83

Legimi

McQuade ritt, bis die Dunkelheit endgültig hereingebrochen war. Die Nacht verbrachte er zwischen den Hügeln, und als ein heller Streifen über dem östlichen Horizont den Tagesanbruch ankündigte, saß der Kopfgeldjäger wieder im Sattel. Der Tag wurde wieder heiß, Staub verklebte die Poren des Mannes, die Hitze setzte ihm und den Tieren zu, Stechmücken und Bremsen quälten sie. Die Nächte hingegen waren empfindlich kalt. Unbeirrbar zog der Kopfgeldjäger nach Westen. Das Land wurde immer wilder und unwegsamer. Die Wüste schien nur aus totem Gestein, Wind und Staub zu bestehen, sie war trocken und zerklüftet wie eine Mondlandschaft. In den staubigen Senken wuchsen hohe Kakteen, harte, dornige Comas hatten sich zwischen den Felsen eingenistet. Wispernd strich der Wind an den kahlen, zerklüfteten Gesteinsformationen entlang, raschelte in den Zweigen der halbverdorrten Sträucher und wühlte im feinkörnigen Sand, der das ganze Land wie grauer Puder überzog. Abgesehen vom Säuseln des Windes mutete die Stille ringsum ebenso unüberwindlich an wie die glatten Felswände, die den Texaner oftmals zu Umwegen zwangen. Es war ein schönes - aber auch ein hartes und grausames Land, das jeden vernichtete, der nicht stark genug war, sich dagegen durchzusetzen. Hier war sich jeder selbst der Nächste. Am siebten Tag gegen Abend erreichte McQuade Arizona City. Hinter ihm lagen tausend Strapazen und Unbilden, er war verschwitzt und verstaubt und er fühlte sich ausgemergelt und am Ende. In Arizona City gab es das Staatsgefängnis, und es gab einen Hafen. Die Masten der Segler, die da vor Anker lagen, überragten die Häuser. Um das ehemalige Fort war eine Stadt gewachsen.

6.99 PLN

Podobnie jak produkty