Wider das Vergessen
Legimi
Mit der Lesung des Autors "Von Mauern geprägt�� in der Polizeihistorischen Sammlung in Berlin anlässlich des 50. Jahrestags des Mauerbaus wurde die Plakatausstellung "Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR" eröffnet. Dabei auch der während des Mauerfalls amtierende Polizeipräsident von Berlin. Von ihm kam auch die Anregung, das vom Autor vorgetragene Zeitzeugendokument mit "Wider das Vergessen" noch näher zu beleuchten. Wie der Autor, so erlebte auch er, in einer der kritischsten Phasen in der DDR vor dem Mauerfall, das Versagen z.B. der "Häupter" der katholischen Kirche, die sich aber nach der Wende nicht mehr daran erinnern wollten. Eine heile Welt glaubten auch die SED-Potentaten schaffen zu können. Die Menschen im Lande DDR mussten nur an das glauben, was sie verlangten. Ein Andersdenken konnte und durfte es da nicht geben. Die Versöhnungskirche in Berlin wurde abgerissen, damit Mauer und Stacheldraht Platz hatten. Jegliches Ausbrechen von Menschen musste ja verhindert werden. - In einer heilen Welt leben, das wollte man auch in der Ursprungs-Heimat des Autors, in Oberschlesien. Wie seine Eltern, wollten die meisten Menschen dort nicht wissen, was um sie herum geschah. Man wusste nichts von einem KZ Auschwitz. Man wollte darüber auch gar nichts wissen. Damit war aber der Boden gegeben für den Holocaust und der Tötung von Millionen Andersdenkenden, insbesondere von Juden. - Vor der Ausreise aus der DDR folgte der Autor einer Einladung dort lebender Sportfreunde. Und zusammen mit der 12-jährigen Tochter besuchte er dann auch dieses KZ-Lager, sich der Problematik bewusst, sie möglicherweise damit zu konfrontieren. Juden, auserwähltes Volk, gelobtes Land, Auszug der Israeli aus Ägypten waren Themen, für die sich der Autor schon in der Jugendzeit interessierte, bedingt zum Teil auch durch seine christliche Erziehung. Das waren auch die Themen der Antrittsvorlesung Schillers an der Jenaer Universität, die auch Studienstätte des Autors war. Schiller wurde danach ebenso kritisch bewertet wie Günter Grass nach der Veröffentlichung seines epischen Gedichts "Was gesagt werden muss". Dieses Gedicht war nach Ansicht des Autors primär dem Gedenken der Millionen in Auschwitz umgebrachten Juden gewidmet, damit mahnend, dass die Regierenden in Israel nicht aus einer falsch verstandenen priesterlichen Funktion heraus, die Bemühungen ihres eigenen friedvollen Volkes untergraben.
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