Warum es keine Höhlenmalereien über die Liebesabenteuer der erfolgreichsten Mammutjäger gibt
Legimi
Felix Niggli erwacht regelmäßig – unter Höllenqualen. Nur, um dann wieder in sein Wachkoma zurückzufallen; in jenen seit Jahren anhaltenden Zustand, der ihn stoisch alles und alle über sich ergehen lässt. Felix liegt aber nicht auf der Intensivstation, sondern sitzt in der Redaktion einer angestaubten und angezählten Klatschillustrierten. Der schönste Job der Welt. Findet seine überambitionierte und nimmermüde Chefredakteurin Isabel Lärchinger. Nicht einfach bloß eine stumpfsinnige und nutzlose, sondern vor allem eine demütigende Daseinsvergeudung – findet Felix. Als unverzichtbare Systemkomponente im gesellschaftlichen Räderwerk definiert Isabel Lärchinger ihr Tun, für Felix ist es das größte Fragezeichen hinter unserem Selbstverständnis als zivilisatorische Gipfelstürmer. Niemals allerdings hat er es geschafft, seine kurzen luziden Momente zu nutzen, um sich dauerhaft aus seiner Lebensgrube, in die er im Laufe der Jahre so irgendwie hineingestolpert ist, zu befreien. Bis zu jenem Tag, als seine Chefin seinem umfassenden Unvermögen nicht mit der gewohnten Geduld einer fürsorglichen Mutter beizukommen versucht – sondern unter der Last einer geheim zu haltenden Verzweiflung wie eine Furie über ihn hereinbricht. Dieser Moment entflammt neues Leben in ihm – und er begibt sich mit den Mitteln des Till Eulenspiegel auf einen subversiven Feldzug gegen die Stupidität unserer Gesellschaft, die er ganz maßgeblich in der Person von Isabel Lärchinger verkörpert sieht.
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