Schelmenhandbuch
Legimi
So geht es nicht weiter. Sagen alle. Nichts stimmt mehr. Die Nachrichten stammen aus einem fremden Land, das Schiff ist aus Pappe, das Meer aus Plastikfolien. Alles dreht sich im Kreise und versinkt immer schneller in einem Strudel nihilistischer Raserei. Die Mäuse fressen die Katzen, die Gans steckt den Koch in den Topf, die Kinder verprügeln ihre Eltern, der Hase schnappt sich den Jäger, der Wagen zieht das Pferd, die Fische angeln den Fischer, der Ochse schlachtet den Metzger, die Staatsfeinde sitzen in der Regierung, und der arme Mann gibt dem Reichen Almosen. Zeit, ein Schelm zu werden. Das kleine Kompendiums macht Vorschläge, Dinge zu tun, die man noch nicht tat oder Gedanken zu denken, die einem noch nicht in den Sinn kamen. Es verrät einiges darüber, wie wir eigentlich in die Bredouille gerieten. Vor allem aber möchte es Trost spenden und Zuversicht verbreiten. Als Schelme kehren wir unseriösen Gebrauchtwertehändlern und sinsistren Möchtegern-Weltenlenkern den Rücken zu. Angst und Lust an der Dystopie lassen wir hinter uns. Wir entscheiden uns für die Lebenskunst, für groben Unfug, für das Sitzen zwischen den Stühlen und für die menschenfreundliche Anarchie. Wir ziehen nicht mit fliegenden Fahnen in die Schlacht. Wir brillieren in der Kunst der eleganten Subversion. Oder wollt Ihr etwa nicht wissen, wie man Lügengeschichten schreibt, sich erfolgreich zwischen alle Stühle setzt, selber lebt, wie der Schelmenroman entstanden ist, man aus der eigenen Haut rauskommt, weniger arbeitet und mehr Anarchie wagt ...
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