Kriegsgeschrei
Legimi
Zwischen Friedensbewegung und aktiver Außenpolitik Krieg im Kosovo, Krisen in Nordkorea und Afghanistan, eskalierende Spannungen zwischen Israel und Palästina – als die Grünen erstmals Mitglied der Regierungskoalition wurden, musste die aus der Friedensbewegung entstandene Partei plötzlich praktische Außenpolitik mitverantworten. In welche Gewissenskonflikte geriet sie, als militärische Interventionen unvermeidbar schienen? Mussten die Grünen ihre Prinzipien verraten? Wie veränderte sich die Außenpolitik unter rot-grünen Vorzeichen? Ludger Volmer stand als Staatsminister im Auswärtigen Amt jahrelang im Zentrum des Geschehens. Hautnah gewährt er Einblicke hinter die Kulissen der großen politischen Bühne, schildert oft bizarre Situationen, mit Details, die noch nie an die Öffentlichkeit gelangten. Eine ebenso unterhaltsame wie brisante autobiografische Bilanz, in der sich politischer Jargon und wissenschaftliche Reflexion mischen. Wohl kaum eine Ära in der Politik der Grünen scheint im Rückblick spannender als die der rot-grünen Koalition unter Gerhard Schröder: Von heute auf morgen mussten sich die einst als Friedenspartei angetretenen Idealisten einem Crashkurs in Sachen Realitätsbewältigung stellen und aktiv Entscheidungen in der Außenpolitik fällen. Ludger Volmer, damals stellvertretender Außenminister, gewährt einen intimen Einblick in Themen, die nicht in der Tagesschau auftauchen. Er bilanziert, was die rot-grünen Akteure in der gefahrvollen Unübersichtlichkeit nach dem Ende des Kalten Krieges erreicht haben, und zeigt, was aus der Vision von der 'Zivilmacht Deutschland' geworden ist. Die Idee der Grünen von der globalen Verantwortung als Leitlinie in der Außenpolitik ist ebenso Thema wie die Frage, ob sie Deutschland internationale Anerkennung verschaffen konnten.
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