Irrlicht - Neue Edition 15 – Mystikroman

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle. Auf der Mauer des nahen Friedhofs, der eine kleine Kirche umgab, sah Gabriella plötzlich die dunkle Gestalt Rodrigo de Falzons aufleuchten. Seine metallene Rüstung glänzte, und auf dem Eisenhandschuh seiner ausgestreckten Hand schien sich das Mondlicht zu spiegeln. »Pass auf, Paolo«, hörte sie sich selbst schreien, »pass auf, da ist er wieder!« Dann ging alles ganz schnell. Der Wagen schleuderte an die Mauer, Metall krachte, Glas splitterte. Gabriella fühlte sich von einer unwiderstehlichen Kraft hinweg getragen. Etwas Hartes traf ihren Kopf. Gabriella Lynley starrte auf die Bruchstücke der kleinen Tonplastik vor sich auf dem Schreibtisch und überlegte, ob sie wirklich über 5000 Jahre alt waren. Das jedenfalls behauptete ihr Vorgesetzter Professor Thomas Mooney, Leiter des Archäologischen Instituts der berühmten Universität von Cambridge. Wenn er es sagt, muss es eigentlich stimmen, dachte sie, schließlich war er eine Berühmtheit auf seinem Gebiet und genoss in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen. Die junge Frau seufzte und zögerte, den wichtigen Aufsatz in Angriff zu nehmen, der ihren Fund bei archäologischen Fachleuten bekanntmachen sollte. Vielleicht wäre es besser, in dem kürzlich entdeckten Grab auf Malta aus megalithischer Zeit noch nach weiteren Zeugnissen zu suchen, um ganz sicher zu sein. Doch dazu war wieder eine Genehmigung für die Fortsetzung der Ausgrabungen vor Ort nötig. Und die maltesischen Behörden konnten sich offensichtlich nicht entschließen, diese nochmals zu erteilen. Vielleicht sollte Professor Mooney selbst auf die Insel fliegen, um dem Antrag den gebührenden Nachdruck zu verleihen? Und falls er keine Zeit hatte, könnte er diese Aufgabe eventuell an einen seiner Mitarbeiter delegieren. Auf jeden Fall nahm sich Gabriella vor, ihren Chef bei der nächsten günstigen Gelegenheit darauf anzusprechen. Als seine Assistentin und sogenannte rechte Hand könnte sie ihm diese Aufgabe abnehmen … Malta im Frühsommer lohnte auf jeden Fall eine Reise. Sie kam nicht mehr dazu, diesen verlockenden Gedanken weiter auszuspinnen.