Heimat-Heidi 68 – Heimatroman
Legimi
Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! "Servus, dann bis morgen...!" Johanna winkte zurück zum Biergarten und ging dann in Richtung Parkplatz des Gasthauses zum Kirchenwirt in Vorderstein auf der anderen Seite der Straße, wo ihr Wagen stand. Als sie die Straße überquerte, hörte sie das Aufheulen eines Motors, im gleichen Moment war der dunkle Wagen heran. Sie sah ihn auch, konnte gerade noch beiseite und etwas in die Höhe springen, so daß sie eher vom oberen Teil der Motorhaube erwischt wurde, spürte den Aufprall gegen ihre Hüfte, rollte geistesgegenwärtig ab, und hörte dann erneut das Aufheulen des dunklen Wagens, der dann rasant beschleunigte und um die nächste Ecke verschwand. Es war elf Uhr abends, kaum jemand war noch auf der Straße. Nur der alte Wiggerl, der seinen Hund noch mal ausführte, und circa fünfzig Meter entfernt auf der anderen Straßenseite gestanden war, hatte in etwa mitbekommen, was passiert war. Er ging erschrocken auf die reglos auf der Straße liegende Gestalt zu, bückte sich und erkannte Johanna. "Bei allen Heiligen, Madel", murmelte er, dann berührte er sie ganz behutsam an der Schulter, "was ist denn passiert?" Johanna schlug die Augen auf, war vollkommen benommen, und spürte in der Hüfte starke Schmerzen. "Bleib ganz ruhig liegen, Madel", sagte der Alte leise, "ich ruf' derweil die Rettung." Dann hörte er vom Biergarten des Kirchenwirts lautes Lachen und wußte, daß er dort rascher telefonieren konnte als zu Hause, wohin er annähernd zehn Minuten Weg gehabt hätte. "Rasch", sagte er, als er im Biergarten war, "rufts die Rettung und die Polizei an, die Unzinger-Johanna ist grad' eben angefahren worden. Sie ist schwer verletzt und liegt vorn auf der Straße." Die bis vor wenigen Sekunden vergnüglich speisende und trinkende Gesellschaft war einen Augenblick lang geschockt, dann rannten einige zur Straße, während Werner Hübner sein Handy nahm und zuerst die Nummer der Rettung wählte, sagte, was passiert war und dann die Polizei benachrichtigte. Dann steckte er das Handy wieder weg, und sah den alten Wiggerl fragend an. "Jetzt sagst mir noch mal, was passiert ist", forderte er den Alten auf.
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