Haganhari

Haganhari

Legimi

Anfang des 5. Jahrhunderts: Das römische Imperium ist geschwächt; die Hunnen drängen von der ungarischen Tiefebene aus nach Westen und bedrohen die germanischen Stammesverbände bis hin zum Rhein. Diese versuchen dem Druck eine Weile standzuhalten, entrichten den Hunnen Tribut und stellen Geiseln. Der Westgote Walthari, der Franke Hagan und die Burgundin Hildigund befinden sich als Geiseln in der Siedlung der Hunnen an der Theiß. Dort entwickeln sich Walthari und Hagan, die in enger Freundschaft miteinander verbunden sind, zu allseits respektierten Kriegern und Vorkämpfern der Hunnen. Obwohl sich Walthari und Hildigund durch ihre Familien versprochen sind, fühlt sich Hildigund auch zu Hagan hingezogen. Doch dieser flieht nach Worms und leistet dem jungen Burgunden-König Gundahari einen Treueeid. Kurz darauf entschließen sich auch Walthari und Hildigund zur Flucht, die sie wieder mit Hagan zusammenführen soll. Doch das Wiedersehen der drei Freunde wird für sie zu einem Alptraum. Viele Jahre später erzählt Walthari als Herzog in Aquitanien die Geschichte seines Lebens als Geisel der Hunnen und von seiner Flucht mit Hildigund. Und er erzählt die Geschichte seines Freundes Hagan von Tronje und die unglaublichen Vorgänge im Reich der Burgunden in Worms bis zu deren Untergang, wie sie im Nibelungenlied besungen werden, aus der Sicht Hagans und dessen Bruder Thankward. Doch seine eigene Geschichte endet für Walthari grausiger und verstörender, als er es sich in seinen schlimmsten Träumen je hätte vorstellen können. Es ist die tragische Geschichte einer Männerfreundschaft, die nicht durch Eifersucht, Hass oder Gier, sondern durch die Treue Hagans zu seinem König gewaltsam zerstört wird. Und als das Schicksal Hagan und Walthari Jahre später im zerstörten Worms wieder zusammenbringt, endet das Wiedersehen in einer neuerlichen Katastrophe. Aber nur einer kennt die ganze Geschichte der Ereignisse und der Zusammenhänge, die zur Vernichtung des Burgunderreichs am Rhein im Jahre 436 führen: Frithareik, ein ehemaliger Schreiber in Diensten des römischen Geheimdienstes, der später als Sekretarius Walthari zur Seite steht.

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