Fürstenkinder 27 – Adelsroman

Fürstenkinder 27 – Adelsroman

Legimi

Sie sind in aller Munde – geliebt, bestaunt, verehrt. Eine Aura umgibt sie, der Reiz des Besonderen, des Unerreichbaren lässt die Augen von uns allen auf sie richten. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann. In der völlig neuen Romanreihe Fürstenkinder kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Fürstenkinder steht für einen idealen neuen Romantypus, der zugleich das klassische Erfolgsmodell verwirklicht. Große Schriftstellerinnen, die den Liebesroman seit langem prägen, konnten wir für diese neue Heftreihe gewinnen. Mit großen brennenden Augen starrte das Kind auf die Trage, auf der man, völlig unter Leinentüchern verborgen, die Mutter zum Krankenauto trug. Das Kind konnte nicht weinen. Der Schmerz war zu groß für Tränen. Sie sah, wie die Träger die Trage langsam und vorsichtig in das Auto hoben, und glaubte, ihr kleines Herz müsse brechen, als die Türen mit einem häßlich klingenden Knall zugeschlagen wurden Die Krankenträger stiegen ein, und zunächst langsam, dann aber immer schneller entfernte sich das Auto. Die Neugierigen, die sich vor dem Haus angesammelt hatten, verstreuten sich, und schon Minuten später ahnte kein Vorübergehender mehr, daß man einem Kind heute das Liebste, was es auf der Welt besaß, fortgeholt hatte. "Komm ins Haus, Gitte, du wirst dich erkälten." "Tante Beringer, muß Mutti sterben?" "Aber, Gitte! Nicht alle Menschen, die in ein Krankenhaus kommen, müssen sterben. Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Die Mutti wird bestimmt gesund, und ehe du dich versiehst, ist sie wieder zu Hause. Nun komm aber! Ich habe noch etwas Erbsensuppe übrig, die mache ich dir warm. Du armes Ding hast doch sicherlich seit Tagen nichts Rechtes gegessen…" Gehorsam ging das etwa siebenjährige Mädchen mit der Nachbarin ins Haus. Verlegen schaute die Frau fort, als sie sah, mit welchem Heißhunger das Kind über das einfache Essen herfiel, und voll Zorn dachte sie: Es ist wirklich eine Schande. Die Frau Dähn ist eine so brave, liebenswerte Frau, und ausgerechnet sie mußte auf solchen Kerl hereinfallen, der ihr erst den Himmel auf Erden versprach und sie dann, noch bevor das Kind geboren war, sitzenließ. Ohne zu klagen, ohne zu murren hatte sich die junge Frau in das bestimmt nicht leichte Los der unehelichen Mutter geschickt. Tag und Nacht hatte sie gearbeitet, um für sich und ihr Kind den kärglichen Lebensunterhalt zu verdienen, und doch hatte es meist nicht vorn und nicht hinten gereicht. Aber bei all ihrem Leid und ihren Sorgen hatte die kleine, zierliche Frau Dähn immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen, so daß selbst die Klatschmäuler in der Nachbarschaft kein böses Wort mehr über sie verloren.

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