Emma
Legimi
Emma Holt mich hier raus! In der DDR in den siebziger Jahren. Weil das Leben noch so viel mehr zu bieten hat Nur weil man sich an alles gewöhnen kann, heißt das noch lange nicht, dass man sich an alles gewöhnen muss. Eine berührende Geschichte über den Mut weiterzumachen entgegen aller Widrigkeiten. Emma hat in ihrem langen Leben viel erlebt, viel erreicht und viel verloren. Dennoch hat sich die tapfere, alte Frau nicht aus der Bahn werfen lassen, - bis ein Moment der Unachtsamkeit alles veränderte, ihr die Tochter und ein Bein genommen hat. Als Pflegefall wird sie von ihrer Familie notgedrungener Weise in ein Heim gebracht. Umringt von fremden, ihr unbekannten Gesichtern, verliert Emma ein weites Stück ihres Lebens, verliert ihre Selbstständigkeit, ihre Freiheit, die Heimat und letztlich mehr und mehr sich selbst. Manfred Ende entdeckt in seinem zweiten Roman „Emma“ eine vollkommen neue Seite der Literatur. Während sein erstes Buch „Die Kicker von Lindchendorf“ in leichter, humoristischer Weise von eigener Jugend erzählt, erfährt Rentnerin Emma in seinem neuen Roman ein berührend, schicksalhaftes Leben. Auf eindringliche Weise beschreibt Ende die schwere Zeit der Emma im Heim, das bis an das Lebensende ihr zu Hause bleiben soll, und er schildert die Umstände jener Zeit in ehemaliger DDR, unter denen Kinder und Enkelkinder leben, deren Mutter Emma, nunmehr in einem Heim umringt von Alten, die kaum einen klaren Gedanken fassen können, denen das Alter die Gesundheit geraubt hat, und die auf ein Pflegepersonal anggewiesen sind, das gut und gern seinen Job macht und dabei doch nicht selten den »Menschen« vergisst. Emma, an den Rollstuhl gefesselt, hat keine Möglichkeit, der siechenden Welt ihres Vierbettzimmers zu entkommen. Sie, die geistig noch so Rüstige, fühlt sich in diesem Altenpflegeheim gefangen. Jeder neue Tag wird zur Qual für sie und ihre Gedanken flüchten in vergangene Zeiten. Ende hat mit seinem Roman auch eine neue Art des Schreibens für sich entdeckt. Er weiß, wie er den Leser mit dieser tragischen Geschichte fesseln kann. Vom ersten Moment an verzaubert die alte Dame mit ihren Lachfältchen den Leser, der nicht mehr von der Seite der sympathischen Rentnerin weichen möchte, die sich in der neuen Umgebung immer weiter zurückzieht und den Humor, der ihr im Grunde eigen ist, mehr und mehr verliert. Eine Mischung aus tief empfundenem Mitleid, aus Sympathie und Hoffnung auf Besserung, zieht den Leser in den Bann und lässt ein Teil der »Emma«, die in den Tiefen menschlicher Einsamkeit und Trauer zu versinken droht, auch in seiner Gedankenwelt zurück. Ein emotionales Buch über Verlust, Hoffnung, Verfall, aber auch über den Mut, trotz widrigster Umstände nicht aufzugeben. Emma Berger wird von ihren Kindern in ein Altenpflegeheim gebracht. Nach einem Autounfall, bei dem ihre Tochter ums Leben gekommen ist, hat man ihr ein Bein amputieren müssen. Die Kinder glauben, dass sie sich einleben und wohlfühlen wird, die anfänglichen Eindrücke scheinen ihnen recht zu geben. Aber sie müssen bald erkennen, dass für Emma der Aufenthalt in diesem Heim auf Dauer unerträglich ist. Hilflosigkeit, Einsamkeit und der Gedanke, bis zum Tode in einem Vierbettzimmer eingesperrt zu sein, machen Emma tief unglücklich. Auftretende Spannungen zwischen Heiminsassen und Pflegepersonal machen zusätzlich die Situation unerträglich.
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