Doppelzweier

Doppelzweier

Legimi

Dieses Buch kann man sich auch ansehen – zumindest ein bisschen. Denn 1976 drehte die DEFA in der Regie von Fred Noczynski unter dem Titel „Dann steig ich eben aus ...“ für das Fernsehen der DDR einen Jugendfilm – nach Motiven des erstmals 1972 im Kinderbuchverlag der DDR erschienenen „Doppelzweier“ von Hans-Ulrich Lüdemann. An der Produktion wirkten übrigens auch Sportler aus dem Rudersportverein Schwedt mit. Und man kann diesen Streifen als DVD kaufen. Die Geschichte um das Super-Rudertalent Klas Miggelsen, der erfolgreichste Skuller des RC Poseidon, scheint auf den ersten Blick eine reine Sportgeschichte zu sein. Der Sport spielt in dem Buch tatsächlich eine große Rolle. Aber es geht um mehr, zum Beispiel um Charakterbildung und um die Liebe. So passiert ein Unglück. Nein, es kommt kein Mensch zu Schaden, wohl aber Material, genauer gesagt, das Boot von Klas: Klas, auch Krischan gerufen, hört mit Entsetzen das Reißen der Bespannung am Skiff. Irgend so ein Landei hatte mit Stacheldraht seinen Angelkahn im Schilf vertäut. Und die Reparatur ist nicht so schnell zu machen. Jochen Breiting nutzt diese Situation, um einen im Bootshaus unter der Decke herumhängenden Doppelzweier ins Spiel zu bringen. Dem Pädagogik-Studenten Breiting ist das Getue um den Super-Skuller Klas Miggelsen schon längst ein Ärgernis. Er fürchtet um Schaden für dessen Charakter. Deshalb ist er willens, seinen Bestmann mit dem Zugereisten Heiner Kruse in ein Boot zu setzen. Krischan soll sich also in diesem kleinen Kollektiv bewähren, was dem Betroffenen überhaupt nicht einleuchtet. Mit dem Anfänger Kruse wird es nämlich keine Medaillen mehr geben, keine lobenden Worte vor versammelter Schülerschar durch den Direktor, keine Delegierung zu überregionalen Ausscheidungsrennen im Einer. Krischan ist enttäuscht. Und da ist noch etwas: Zu allem Übel scheint sich Rieke Habedank auch für die magere Latte aus Sachsen zu interessieren. Neue Auseinandersetzungen gilt es zu bestehen: als Klas aus der Werft eine Folienrolle mitgehen lässt, um Käptn Zühlow zur Reparatur des Skiffs zu bewegen, da hat er den Bogen überspannt. Fortan geht für Klas Miggelsen alles schief. Das Zerwürfnis zwischen den beiden scheint unlösbar. Und so geht es im „Doppelzweier“ eben nicht nur um sportliche Fragen, sondern auch und vor allem um charakterliche Fragen. Welche Gefahren stecken in dem ehrgeizigen Kampf um Medaillen? Welche Trainingsmethoden sind erlaubt und welche nicht?

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