DER TAG IST IN DIE NACHT VERLIEBT
Legimi
Heinrich Heine lebte in einer Zeit des Umbruchs und des Übergangs. Werner Steinberg versucht, den Dichter aus dieser Situation heraus darzustellen. Es geht ihm nicht so sehr um die Deutung des dichterischen Werkes, als vielmehr um die Entwicklung und Persönlichkeit Heines. Zu diesem Zweck verfolgt er den Lebenskampf seines Helden von den Jugenderlebnissen in Düsseldorf und den vergeblichen Bemühungen, einen Geschäftsmann aus sich zu machen, bis zu den Pariser Jahren, als seine Krankheit immer mehr zum Ausbruch kommt. Es ist dem Autor gelungen, die schweren inneren und äußeren Schwierigkeiten, gegen die der Dichter bis zuletzt zu kämpfen hatte, in eine fesselnde Handlung umzusetzen. Die Menschen, mit denen er zusammentrifft und die sein Leben oft entscheidend beeinflussen, sind einprägsam gezeichnet, sei es die Mutter in ihrer wissenden Sorge, der reiche Onkel Salomon Heine in Hamburg, die kluge Rahel Varnhagen in Berlin, der Verleger Campe oder die Frau, die ihm Frankreich schenkte und die er Mathilde nannte. Nie verliert Steinberg über der Darstellung des Lebens sein Ziel aus den Augen. Als der kranke Dichter schließlich auf seinem letzten Spaziergang vor der Statue der Schönheit im Louvre zusammenbricht, ist das Bild vollendet, kann er auf die Jahre der Matratzengruft verzichten. Der Apex-Verlag veröffentlicht diesen Literatur-Klassiker als durchgesehene Neuausgabe und macht Der Tag ist in die Nacht verliebt von Werner Steinberg (* 18. April 1913 in Neurode, Schlesien; † 25. April 1992 in Dessau) erstmals seit Jahrzehnten wieder dem Lesepublikum zugängig.
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