Der Skorpion

Der Skorpion

Legimi

"An einem nebelverhangenen Februartage waren in verschiedenen Stadtteilen Londons drei Briefe zugestellt worden, die ihren Empfängern ziemlich zu denken gaben. Die billigen farbigen Umschläge deuteten auf irgendeine belanglose geschäftliche Anzeige hin, aber der Eindruck täuschte, denn der Inhalt war ungewöhnlich und für jene, die er anging, wirklich bedeutsam." Drei Personen erhalten von einem unbekannten Absender einen Brief, zweien wird bedeutet, dass man etwas gegen sie in der Hand hat. Sie werden zu einem Treffen beordert. Eine erhält ein Schreiben, das man ihr behilflich sein wird. Zwei Schurken also, eine ins Unrecht gesetzte Person. Wie fügt sich dies mit den Geschehnissen zusammen, von denen wir in der Folge erfahren? Bei Scotland Yard herrscht indessen Unruhe. Mit Oberst Merewether, einem Kolonialoffizier, hat ein neuer Mann die Leitung übernommen. Er ist für seine unzugängliche Art ebenso bekannt wie für seine Unnachgiebigkeit, mit eiserner Faust durchzugreifen. Inspektor Sharp ist daher in Schwierigkeiten. Diebstähle haben sich ereignet, alle nach demselben Muster, und er kann sie nicht aufklären. Damen wurden bei Festen ihres Schmucks beraubt. Immer handelte es sich um dieselben Gäste, immer verspürten sie eine blitzartige Müdigkeit. Man hat sie durch unbekanntes Narkotikum betäubt. Wer weiß ein solche Mittel einzusetzen? Auch der Fall eines angeblich geflohenen Bankiers ist noch offen. Er soll eine größere Summe abgehoben und sich damit nach Südamerika abgesetzt haben. Seine Tochter wird vermisst. Gibt es eine Verbindung zu den Diebstählen? Eine weitere Seltsamkeit tritt hinzu: Thomas Wesley, ein Trunkenbold und Glücksritter, hat auf unerklärliche Weise in Asien Molybdänschürfrechte erworben. Seither ist er verschwunden. Er muss, so heißt es, Hintergrund-Financiers gehabt haben. Mit wem macht er gemeinsame Sache? Endlich tritt der zwielichtige Mr. Ellis auf, der in Konsul Karenowitsch einen skrupellosen Teilhaber hat. Offensichtlich stecken sie in dunklen Geschäften zusammen, wissen um die Diebstähle, den verschwundenen Bankier und stehen in Kontakt mit Thomas Wesley. Sie haben das Heft, so scheint es, fest in der Hand. Aber noch ist der geheimnisvolle Unbekannte nicht hervorgetreten, noch wissen wir nicht, welche Absichten er verfolgt. Spannungsvoll und geschickt verknüpft Louis Weinert-Wilton die Handlungsstränge. Das Entlegene wird bedeutungsvoll, das Unvereinbare zwingend logisch. Große Krimikunst!

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