Der neue Sonnenwinkel 95 – Familienroman

Der neue Sonnenwinkel 95 – Familienroman

Legimi

Roberta ist enttäuscht. Sie hätte niemals damit gerechnet, dass Florian die Stelle bei ihr nicht antreten würde. Nun ist er also für die Organisation ›Ärzte ohne Grenzen‹ in Kambodscha. Wie lange wird er dort bleiben? Roberta ist am Boden zerstört. Simone hat bei Daniels Eltern ihren Antrittsbesuch gemacht und wird ebenfalls schwer enttäuscht. Daniels Eltern lehnen sie ab und präsentieren stattdessen eine andere Frau, die eher ihren Vorstellungen für ihren Sohn entspricht als Simone. Auch Daniel verhält sich anders als sonst. Simone hält es nicht länger dort aus und reist heimlich ab. Das war es dann wohl! Auch für sie bricht jetzt eine Welt zusammen. Immerhin ist sie froh, wieder ins Büro gehen zu können. Und irgendwo ist da noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, Daniel könne in der Mittagspause auftauchen. Sie wird enttäuscht, er kommt nicht. Simone ist unglücklich, fährt am späten Nachmittag traurig nach Hause. Dort erlebt sie eine Überraschung. Vor ihrer Haustür sitzt Daniel, bewaffnet mit einem riesigen Strauß roter Rosen. Sie sprechen sich aus, und dann ist die Welt wieder in Ordnung. Daniel denkt ernsthaft darüber nach, sein väterliches Erbe nicht anzutreten. Simone rät ihm, sich das genau zu überlegen. Gundula Breksitter, Daniels Mutter, hatte Simone wirklich vollkommen aus der Spur gebracht. Sie war keines klaren Gedankens fähig, sonst hätte sie sich gesagt, dass nach dem unliebsamen Besuch nicht direkt ein Anruf erfolgen würde, zumal sie doch, wie diese schreckliche Frau mit schneidender Stimme gesagt hatte, vierundzwanzig Stunden Zeit hatte, sich zu entscheiden, zweihunderttausend Euro zu nehmen! Es klingelte weiter, Simone schluckte, nahm das Telefon in die Hand, und dann sah sie, dass Daniel der Anrufer war. Das war etwas, was sie normalerweise überglücklich gemacht hätte, dass ihr Liebster noch von unterwegs zu einem Freund an sie dachte, ihre Stimme hören wollte. Jetzt machte sie sein Anruf panisch, sie spürte, wie ihre Hände schweißnass wurden, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Ihr Herz rief nach ihm, doch sie wusste nur zu genau, dass er sofort spüren würde, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Daniel war sensibel, er hatte einen ganz besonderen Draht zu ihr. Simone konnte unmöglich ans Telefon gehen! Nicht nach allem, was sich gerade wie ein böser Albtraum bei ihr ereignet hatte. Es klingelte und klingelte, doch sie meldete sich nicht, weil es nicht ging. Sogar das Honigtöpfchen war irritiert, spang auf, schaute Simone an. Die bildschöne Hündin besaß natürlich keine hellseherischen Fähigkeiten und wusste, wer da am anderen Ende der Leitung war, nämlich jemand, den sie hingebungsvoll liebte. Bella liebte Daniel so sehr, dass Simone manchmal richtig eifersüchtig wurde. Weil Simone sich noch immer nicht meldete, wie erstarrt auf ihrem Platz saß, kam von Bella ein ›wuff‹. Das Hundemädchen verstand die Welt nicht mehr. Bella war ein kluges Tier und wusste, dass sich Frauchen doch sonst immer meldete, wenn das Telefon klingelte. Wenn Bella wüsste! Sie hatte den unangenehmen Zwischenfall im Badezimmer hinter verschlossener Tür zugebracht, unfreiwillig eingeschlossen, wohlgemerkt! Es nervte, zumal das jetzt eine Situation war, in der Simone sich normalerweise ganz anders verhalten hätte. Sie hätte sich beim ersten Klingelton gemeldet und atemlos seiner Stimme gelauscht.

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