Der neue Sonnenwinkel 92 – Familienroman
Legimi
Zur Überraschung aller kauft Nicki tatsächlich das Haus in der Nähe des Sees. Dennoch ist sie kurz darauf schon wieder niedergeschlagen. Die Begegnung mit Jens ist völlig anders verlaufen als erhofft. Mehr als eine oberflächliche Freundschaft zu ihm ist absolut nicht drin. Sie will ihn loswerden, schiebt Kopfschmerzen vor – und er ist sogar froh darüber, denn eine neue Flamme wartet schon auf ihn. Nicki hat jetzt nur noch Augen für ihre kleine Olivia – sie weiß, wohin sie gehört. Endlich fühlt sie sich im Sonnenwinkel angekommen. Und das macht auch Roberta glücklich. Die gute Ärztin macht allerdings auch eine niederschmetternde Erfahrung. "Simone, ich muss dir was sagen …" Simone hatte das Gefühl, sich im freien Fall zu befinden. Nach den Augenblicken der Magie, des wortlosen Verstehens, hatte seine Stimme einfach zu ernsthaft geklungen. Es konnte allerdings auch sein, dass sie es nur so empfunden hatte. Und während Daniel sich zurückgelehnt hatte, locker schien, merkte Simone, dass sich alles in ihr anspannte. Sie spürte, wie Angst in ihr hochkroch, und ihre Gedanken überschlugen sich. Wollte er ihr jetzt verkünden, dass er verheiratet war, vielleicht sogar Kinder hatte und deswegen mit ihr nur ein oberflächliches Techtelmechtel haben konnte? Klar, diese Gefahr bestand durchaus, denn um sich jemanden sicherzustellen, in einer scheinbaren Sicherheit zu wiegen, musste man dick auftragen. Doch war Daniel so ein mieser Typ? Simone wagte einen schiefen Blick, fing sein Lächeln auf. Sie hielt es nicht mehr aus, und dann platzte es auch schon aus ihr heraus: "Und was willst du mir sagen? Dass es eine Frau Breksitter gibt, mit der du dich schon lange auseinandergelebt hast und mit der du nur noch wegen der Kinder zusammen bist, weil …" Er unterbrach sie und wirkte sehr betreten. "Simone, was redest du da für einen Unsinn." Seine Stimme klang ungehalten, und ihr dämmerte es, dass sie da vermutlich zu schnell mit ihren Behauptungen vorgeprescht war. Wie peinlich! Jetzt hatte sie vermutlich alles vermasselt, warum hatte sie nicht einfach zunächst einmal ihren Verstand gebraucht. Er konnte ja nicht wissen, dass ihre Verletzungen, was Männer betraf, sehr tief saßen und dass sie sofort Unheil witterte. Oder doch? Seine Stimme klang erstaunlich sanft, als er sagte: "Mein Gott, Simone, dir muss sehr übel mitgespielt worden sein, dass du direkt Unheil witterst, zum Angriff übergehst.
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