Der neue Dr. Laurin 76 – Arztroman
Legimi
Die junge Anwältin Pina tut sich mit dem ebenfalls noch unerfahrenen Detektiv Felix Siebenschön zusammen, den sie zufällig kennenlernt. Bevor sie es richtig begreifen, haben sie drei Aufträge, von denen es jeder in sich hat. Am kompliziertesten scheint der von Filip Mazur zu sein, dem Mann, der einem Tankstellenräuber zum Verwechseln ähnlich sieht – und in den Antonia Laurins Praxispartnerin Maxi Böhler sich verliebt hat. Aber auch zwischen Pina und Felix knistert es, obwohl sie ja eigentlich nur zusammenarbeiten wollen. Johannes Nolte wirbelte durch die Küche, wie immer, wenn sich die Familie traf, zu der außer seiner Frau Anja und den drei Kindern Niko, Frederik und Felicia und seiner Mutter Lieselotte neuerdings auch noch die Freundinnen seiner Söhne gehörten. Sie kamen alle vier bis sechs Wochen bei den Noltes zusammen, in ihrem Haus südlich von München. Im Sommer saßen sie auf der Terrasse oder im Garten unter der alten Kastanie, im Winter drängelten sie sich im Esszimmer, dessen Tisch allmählich zu klein für die vielen Personen wurde. Wie überhaupt, dachte Felicia, die wie immer als Erste eingetroffen war, das Haus heute viel kleiner wirkte als früher. Ihr war es als Kind riesig vorgekommen, aber je älter sie geworden war, desto mehr war das Haus geschrumpft. Ihre Brüder und sie hatten oben, unter dem Dach, drei kleine Zimmer gehabt, ihr eigenes Reich. Sie waren dort unter sich gewesen und hatten keine Enge verspürt. Heute bewohnte ihre Oma die obere Etage, zum Glück war sie noch gut zu Fuß, sodass die Treppe kein Hindernis darstellte. Aber Felicia wusste, dass ihre Eltern bereits über einen Treppenlift nachdachten – 'für später'. Sie freute sich immer auf die Sonntage bei ihren Eltern, und sie wusste, ihren Brüdern ging es genauso. Deren Freundinnen hatten sich gleich nahtlos eingefügt. Nikos Freundin hieß Sofie, Frederiks hieß Gina. Beide waren aufgeschlossene, selbstbewusste junge Frauen, mit denen Felicia sich gut verstand. Sie seufzte unwillkürlich, als sie an frühere Freundinnen vor allem von Niko dachte. Mit denen hatte sie nichts anfangen können. Richtige Zicken waren das gewesen, sie hatte sich damals oft gefragt, wie ihr liebenswürdiger ältester Bruder an Frauen hatte geraten können, die sich offenbar für nichts anderes interessierten als für ihr Aussehen. Zum Glück schien er diese Phase hinter sich gelassen zu haben. Die meisten von Frederiks Freundinnen hatte die Familie gar nicht erst kennengelernt. Felicia grinste in sich hinein. Freddy hatte nichts anbrennen lassen, ihre Eltern waren seinetwegen in großer Sorge gewesen.
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