Der neue Dr. Laurin 69 – Arztroman

Der neue Dr. Laurin 69 – Arztroman

Legimi

Die junge Anwältin Pina tut sich mit dem ebenfalls noch unerfahrenen Detektiv Felix Siebenschön zusammen, den sie zufällig kennenlernt. Bevor sie es richtig begreifen, haben sie drei Aufträge, von denen es jeder in sich hat. Am kompliziertesten scheint der von Filip Mazur zu sein, dem Mann, der einem Tankstellenräuber zum Verwechseln ähnlich sieht – und in den Antonia Laurins Praxispartnerin Maxi Böhler sich verliebt hat. Aber auch zwischen Pina und Felix knistert es, obwohl sie ja eigentlich nur zusammenarbeiten wollen. "Frau Mertens", sagte Antonia Laurin, als eine schmale Blondine ihr Sprechzimmer betrat. Nicole Mertens war Anfang vierzig, sah aber jünger aus. Normalerweise jedenfalls, nicht jedoch heute. Das lag an ihrem sorgenvollen Gesicht und den müden Augen, dachte Antonia. "Sie wollten mich sprechen? Wegen Mascha? " Antonia war Kinderärztin, sie betrieb die Praxis gemeinsam mit ihrer Kollegin Maxi Böhler. Nicole Mertens nickte. "Ja", antwortete sie mit leiser Stimme, "ich weiß mir keinen Rat mehr, Frau Doktor. Und Sie sind ja so gut mit ihr zurechtgekommen, deshalb habe ich auch um dieses Gespräch gebeten. Vielleicht können Sie uns einen Rat geben, meinem Mann und mir. Nicoles Tochter Mascha war nicht oft in der Praxis gewesen, aber bei jedem ihrer Besuche hatte sich Antonia lange mit ihr unterhalten. Das letzte Mal hatte sie Mascha vor etwa einem Monat gesehen, das Mal davor lag bestimmt schon ein halbes Jahr zurück. Vor einem Monat nun hatte Mascha ihr mitgeteilt, sobald sie ein Teenager geworden sei, werde sie zu einem 'richtigen' Arzt gehen. Antonia hatte ihr alles Gute gewünscht und angenommen, sie werde Mascha nicht wiedersehen. Sie erinnerte sich gut an dieses Gespräch, denn das Mädchen hatte in der Zeit zwischen den beiden letzten Besuchen einen unübersehbaren Sprung in der Entwicklung gemacht: Aus einem dünnen, wenn auch hübschen, aber dennoch insgesamt eher unscheinbaren Kind war eine selbstbewusste kleine Schönheit geworden. Mascha sah jetzt, wie viele Mädchen ihres Alters, eher aus wie siebzehn, und sie wusste, wie attraktiv sie war mit ihrem schlanken, trotzdem sehr weiblichen Körper und den langen hellblonden Haaren. Sie hatte ein Puppengesicht mit dunkelblauen Augen und Stupsnase, runden Wangen und einem hübsch geschwungenen Mund. Ganz bestimmt waren sämtliche Jungen, denen sie begegnete, sofort verliebt in sie. Antonia fiel jetzt auch wieder ein, wie überrascht sie gewesen war, als Mascha ihr Sprechzimmer betreten hatte.

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