Der Bergpfarrer 479 – Heimatroman

Der Bergpfarrer 479 – Heimatroman

Legimi

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor. Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern. Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. In Spannungsreihen wie "Irrlicht" und "Gaslicht" erzählt er von überrealen Phänomenen, markiert er als Suchender Diesseits und Jenseits mit bewundernswerter Eleganz. Als die sechsundzwanzigjährige Marion Winter an diesem Abend auf dem Bahnhof in Rosenheim in den Zug stieg, war sie fest entschlossen, sämtliche Brücken hinter sich abzubrechen und irgendwo in den Bergen ein neues Leben zu beginnen. Ihr Verlobter, mit dem sie seit mehr als drei Jahren zusammen gewesen war, hatte sie betrogen. Nicht mit irgendwem. Es war ihre beste Freundin, mit der er sich eingelassen hatte. Marion wusste nicht, wie lange das schon gegangen war mit den beiden. Zunächst war sie zutiefst enttäuscht gewesen, sie hatte sich gedemütigt gefühlt, war bis in ihr Innerstes verletzt. Jetzt war sie drüber hinweg, es interessierte sie nicht mehr. Sie hatte die beiden in flagranti ertappt, die Situation war eindeutig gewesen, und für sie hatte es nur eine Konsequenz gegeben. Im ersten Moment war sie natürlich am Boden zerstört gewesen. Sie war verzweifelt, hatte geweint, und für kurze Zeit hatte das Leben für sie jeden Sinn verloren. Nach der Trauer aber war der Zorn gekommen, doch auch diese Phase hatte Marion überwunden, und sie war zu kühler Sachlichkeit zurückgekehrt. Drei Wochen waren seitdem vergangen. In dieser Zeit hörte sie weder etwas von Rolf, dem Mann, in den sie verliebt gewesen war, noch von Ines, der sie blind vertraut hatte. Sie war, als sie die beiden ertappte, unverzüglich aus der Wohnung, in der sie mit Rolf lebte, ausgezogen, hatte sich in einer Pension ein Zimmer genommen und sich dort regelrecht verkrochen. Marion hatte niemand auf dieser Welt. Ihren Vater hatte sie niemals kennengelernt, ihre Mutter war vor drei Jahren dem Krebs zum Opfer gefallen, ohne dass sie ihr, Marion, verraten hätte, wer ihr Erzeuger war. Ihre Großeltern lebten auch nicht mehr, Geschwister hatte sie nicht. Hier hielt sie also nichts und sie wollte nur noch weg und Rosenheim aus ihrer Erinnerung löschen. Als der Zug anfuhr, atmete Marion wie erlöst auf. Der letzte Rest von Anspannung fiel von ihr ab.

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