Wyatt Earp 248 – Western

Wyatt Earp 248 – Western

Legimi

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen! Es war schon am frühen Nachmittag dunkel vor Regen. Schon seit Tagen hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet, die über schier unendliche Vorräte zu verfügen schienen. Es goss wie aus Kübeln. Die Silhouetten der Berge waren von der Overlandstreet aus nicht mehr zu erkennen. Wie eine graue Wand lagen die Regenschleier rechts und links, vor und hinter der alten klapprigen Kutsche, die knarrend und holpernd über den schlechten Weg nordwärts rollte. Auf dem Kutschbock saß ein Mann, der die Fünfzig sicher überschritten hatte. Er trug einen breitrandigen Hut, von dem das Wasser nur so heruntertriefte. Der Regenumhang vermochte die Nässe kaum noch zurückzuhalten. Es rann dem Driver durch den Kragen bis über den Rücken und vorn über die Brust hinunter. Sein Schnauzbart hing traurig herunter wie ein Seehundschnurrbart, und seine buschigen Brauen klebten ihm bis über die Augen. John Morgan fuhr die Strecke von Alamosa über Saguache nach Salida nun schon seit mehr als sechzehn Jahren. Er gehörte zum eisernen Bestand der Extrapost, die besondere Transporte durchzuführen hatte. Dies waren nun keineswegs Eilposten, die für private Zwecke bestimmt waren, sondern leider meist nur Gefangenentransporte. Leute also, die aus dem Süden und aus dem Südosten des Staates Colorado hinauf in den Norden gebracht werden mussten, wo sich tief versteckt in den Bergen das gefürchtete Straflager Sascattewa befand. Morgan war also halb und halb ein Sheriffshelfer, wenn man es so will, und man kann nicht behaupten, dass er sich je bei dem Job wohl gefühlt hätte. Vor allem, wenn er, wie heute, oder genauer gesagt, schon seit zwei Tagen die Overland durch ein solches Wetter kutschieren musste. Es kam noch etwas hinzu, das für Morgan den Transport wenig angenehm machte: Das bezog sich nicht auf den jungen Sheriffshelfer Jim ­Fareland, der hinten in der Kutsche gegenüber seinem gleichaltrigen Kameraden Jonny Tubson saß, sondern auf die Männer, derentwegen der Transport hier durchgeführt wurde. Morgan war es gewohnt, Banditen zu transportieren. Aber es kam nicht alle Tage vor, dass es so prominente Gangster waren, die er da durch das Land befördern musste. Es waren die Talbot-Brothers, die nach der Verurteilung ihrer Schandtaten in Silver Cliff (siehe Band 261, Das Geheimnis der Talbots) hinauf nach Sescattewa gebracht werden sollten.

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