Theologisch-anthropologische Reflexionen

Theologisch-anthropologische Reflexionen

Legimi

Zu Beginn des Jahres 2018 überraschte Günter Brakelmann seine Freunde und Bekannten mit sieben Theologisch-anthropologischen und ethischen Reflexionen zur Politik und Geschichte und verband diese mit der Einladung zur kritischen Stellungnahme. Es entstand ein reger Austausch mit dem Autor über zahlreiche zustimmende und auch kritische Antworten. Daraufhin ergänzte Günter Brakelmann im April seine erste Thesenreihe durch 17 weitere Historisch-politische Reflexionen. Allen, denen diese Reflexionen in die Hände kamen, erkannten, dass Günter Brakelmann mit diesem zweifachen Kompendium eine Erfahrungsbilanz seines Lebens vorlegt. Am Ende seines Lebens nimmt er hier noch einmal thesenartig Stellung zu den für ihn wichtigsten Fragen aus Theologie, Geschichte, Politik und Kirche. Die Themen bleiben für uns alle hoch aktuell. Gleichzeitig stellt sich hier der Professor für Sozialethik und Geschichte, der sozialdemokratisch-politisch vielfältig engagierte Christ, der Gewerkschafter und Mitglied verschiedener Aufsichtsräte, der stets quellenorientiert forschende Historiker zu Themen der sozialen, politischen und kirchengeschichtlichen Fragen, der Weggenosse und Freund noch einmal dem Gespräch mit seinen Freundinnen und Freunden. Die Thesen seien das Ergebnis eines kritischen Selbstverständigungsprozesses, einer notwendigen Klärung, der er im Alter nicht ausweichen wolle. Günter Brakelmann: Viele, denen ich diesen Text zugeschickt hatte, haben mit Zustimmung und mit gleichzeitigen kritischen Anmerkungen geantwortet. Es könnte für unseren weiteren Dialog vielleicht nützlich sein, die grundsätzlichen Reflexionen, die großes Gewicht auf Fragen der theologischen Anthropologie gelegt haben, durch weitere historisch-politische Reflexionen zu ergänzen. Natürlich weiß ich, dass man vieles oder einiges anders sehen kann. Es sind Gegenargumente gegen meinen skeptischen Realismus durchaus geboten und auch verständlich. Im Übrigen gilt für mich: keiner würde sich mehr freuen als ich, wenn die uralten Mechanismen der Machtpolitik ersetzt würden durch neue hoffnungsvollere Zukunftsprozesse auf den geistigen und ethischen Fundamenten von Vernunft und Humanität. Nur habe ich es schwer, diese Hoffnungspotentiale im Moment zu sehen.

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