Sophienlust 382 – Familienroman
Legimi
Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. "Und hier steht Peter zwischen Munko und Severin. Das ist die jüngste von den Aufnahmen, die ich gemacht habe.Dr. Hubert Ender nickte und griff nach dem Foto, das sein Kollege Dr. Hans-Joachim von Lehn ihm hinhielt.Zwischen dem großen Schäferhund und der noch größeren Dogge nahm der Junge sich wirklich winzig aus. Er schien sich jedoch nicht im Geringsten zu fürchten. Er lachte über sein ganzes kleines Gesicht, seine braunen Augen strahlten."Ein hübscher Junge", lobte Hubert. "Du kannst stolz auf deinen Sohn sein."Das bin ich auch", bestätigte Hans-Joachim schmunzelnd.Sie saßen in einer Weinstube an einer langen Tafel aus dunklem Eichenholz. Um sie herum herrschte eine ausgelassene, lärmende Stimmung, der Wein hatte so manche Zunge gelockert. Es war der letzte Abend, den sie zusammen mit anderen Kollegen verbrachten. Morgen würden sie wieder in alle Winde verstreut sein. Sie hatten an einem drei Tage dauernden Kongress für Tierärzte teilgenommen. Viele der Teilnehmer waren Hans-Joachim fremd gewesen, aber er hatte auch einige altbekannte Gesichter entdeckt. Erinnerungen an die Studienzeit waren wach geworden, man hatte in ihnen geschwelgt und war dann dazu übergegangen, im Beruf gewonnene Erfahrungen auszutauschen.Heute, am letzten Abend, hatten sich circa zwanzig der Kongressteilnehmer in der Weinstube zusammengefunden, zu einer Art Abschiedsfeier. Man wusste ja nicht, wann man sich wiedersehen würde.
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