Sophienlust 380 – Familienroman
Legimi
Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. "Bist du endlich fertig, Jascha? Wir müßten schon längst unterwegs sein!" Sabina Gerber fuhr sich mit den langen, sensiblen Fingern nervös durch die kupferfarbenen Locken, die ihr schmales, etwas bleiches Gesicht umspielten."Sofort, Mutti", kam die Antwort aus dem Kinderzimmer. "Ich muß nur noch meine Badehose einpacken und das Buch von Jules Verne. Vielleicht habe ich in diesem Urlaub endlich einmal Zeit, es zu lesen.Wenige Minuten später trat ein hochaufgeschossener elfjähriger Junge zur Tür heraus.Hand trug er eine rote Reisetasche, in der anderen einen braunen Lederkoffer."Hast du auch nichts vergessen?Sabina Gerber runzelte die Stirn und betrachtete ihren Sohn nachdenklich.Er schüttelte den Kopf, und über sein schmales Gesicht lief ein spitzbübisches Grinsen. "Die Geige hat Vati schon mitgenommen."Dann ist es ja gut. Haben wir sonst nichts vergessen? Überleg einmal, schließlich sind wir für mindestens drei Wochen verreist.Jascha zog die Nase kraus, auf der sich unzählige Sommersprossen befanden. "Den Strom hat Vati abgedreht, das Wasser auch."Stimmt. Und die Blumen gießt Frau Wendling. Wir müssen ihr nur noch den Schlüssel geben.
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