Organisierter Konflikt in der digitalen Demokratie
Legimi
Das Internet ist ein Bereich, der sich fest in unserer Lebenswelt etabliert hat. Dennoch erscheint uns die Politik in Deutschland ein weitgehend analoges Spielfeld zu sein, obgleich die technischen Möglichkeiten zur digitalen Politik schon seit längerem zur Verfügung stehen und schon in einigen Bereichen damit experimentiert wird. Während die digitale Demokratie Möglichkeiten direktdemokratischer Partizipation eröffnet, macht diese zugleich den repräsentativen Charakter des heutigen Politikers überflüssig, da eine analoge Repräsentation in einer rein digitalen Gesellschaft nicht mehr von Nöten wäre. Dieses Dilemma war schon Helmut Krauch in den 1970er Jahren vertraut, Pionier in der Computerdemokratie und Mitbegründer des Organisierten Konflikts (ORAKEL). Im 21. Jahrhundert ist das Thema der Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit aktueller denn je, und so ist es das Ziel dieses Werkes ein positives Momentum aufzuzeigen, wie man computerdemokratische Modelle als sinnvolle partizipatorische Mittel nutzen kann und der Politik Mut zu machen, sich verstärkt in die digitale Welt vorzutrauen. Es liegen enorme Chancen für die Politik darin, wie ich zeigen möchte, und die Politik sollte diese Nutzen, denn bereits heute nutzen verschiedene Interessenträger das Internet, um den Bürger zu beeinflussen, mitunter zu desinformieren. Diesem negativen Effekt kann man nicht durch Zensur entgegentreten; schon gar nicht durch die Fortführung einer analogen Politik. Auch die Politik muss sich digitalisieren, um den Bürger wieder ernsthaft ansprechen zu können.
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