Norwegen - Aufgeladen zum Nordkap
Legimi
444.000 Kilometer sind wir bisher auf Mutter Erde gereist, und das ohne Flüge. Als wir mit unserem Expeditionsfahrzeug "Terra Love" und E-Bikes zum Nordkap fuhren, wartete ein unbeschreibliches Naturparadies auf uns: ein Land der Superlative. Ein Land der Fjorde, Wasserfälle, Trolle, Elche, Rentiere, Pottwale und ein Paradies der Nordlichter. Kaum hatten wir die Grenze passiert, schloss sie sich aufgrund ansteigender Corona-Zahlen hinter uns. Bald sechs Monate waren wir nahezu alleine unterwegs. Wir bestaunten herbstliche Steppen, menschenleere, manchmal mondähnliche Landschaften und ewige Wälder, umhüllt von wabernden Nebelschwaden und geisterhaften Wolkengebilden. Wir überquerten einige der 188 Berge, passierten einige der 300, teils reißenden Gebirgsflüsse, viele der imposanten Wasserfälle, 50 Fjorde und 150.000 Inseln, die zusammen mit dem Festland eine Küstenlinie von über 100.000 km bilden. Was für eine Reise! Eine Reise, die uns in Regionen katapultierte, die wir nicht im Entferntesten erwartet hätten. Wir erlebten außergewöhnliche Gastfreundschaft, überquerten mit unseren E-Bikes den größten europäischen Festlandgletscher Josdedalsbreen, schwammen im Nordmeer, sahen, wie sich die Abendsonne auf der Haut eines auftauchenden Pottwals spiegelte. Wir kletterten auf Leuchttürme, wanderten auf gefährlichen Bergpfaden, saßen auf dünnen Felsnadeln 1.000 Meter über dem Abgrund und wärmten uns in sternklaren Nächten am Lagerfeuer. Im Land der Wikinger folgten wir ihren Spuren. Wir erlebten einen Winter mit Eis, Schnee und Orkanböen. Wir nutzten viele der 100 Fährverbindungen, überquerten zahlreiche der 22.700 Brücken und durchfuhren unzählige der 900 Straßentunnel; auch den Lærdalstunnel, der mit seinen 24,5 km der längste der Welt ist. Ein beeindruckendes, nahezu märchenhaftes Land, mit extremen Wetterverhältnissen, voller Abenteuer, Mythen und Romantik, das uns mit seiner Wildnis, den Kältesteppen, Nationalparks und Vogelschutzgebieten minütlich den Atem raubte. Die Krönung: das Nordkap ohne Menschen, bald jeden Tag Polarlichter über uns, die den Himmel entzündeten, E-Bike-Touren auf der verschneiten Insel Senja, die 350 km nördlich des Polarkreises liegt. Es war eine unvergessliche Reise und sicherlich eine der besten, die wir je gemacht haben. Die informative und einfühlsame Erzählung zieht den Leser in ihren Bann. Unterhaltsam, humorvoll und mitreißend geschrieben, eröffnen die Abenteurer tiefe Einblicke in das heutige Norwegen.
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