Neuigkeiten aus Paris
Legimi
Als Friedrich Melchior Grimm 1748/49 nach Paris kam, war sein "Rucksack" schon halb gepackt oder besser gesagt: sein Kopf hatte noch viel Platz für Neues. Grimm war der Sohn eines Predigers aus Regensburg, er hatte in Leipzig bei Gottsched und Ernesti studiert, stand nach dem Studium als Hofmeister in Diensten des kursächsischen Gesandten beim Immerwährende Reichstag in Regensburg und hatte sich nichts weniger vorgenommen, als in der Weltkulturhauptstadt Euroas Karriere zu machen. Friedrich Melchior Grimm wusste die vorhandene geistige Gemengelage zu nutzen. Er verstand es, in einem ihm völlig fremden Umfeld in kurzer Zeit auf sich aufmerksam zu machen. Er ergriff Partei für die Gruppe der Aufklärer um Denis Diderot, nahm Stellung zu strittigen Fragen im kulturellen Umfeld seiner Zeit und seine Stimme wurde gehört. Doch Grimm zeigte sich nur kurz auf der für alle einsehbaren Bühne, bald zog er sich hinter den Vorhang zurück und wirkte dort im Stillen für die Sache der Aufklärung. Mit seiner Correspondance littéraire wurde er, ohne dass dies eine größere Öffentlichkeit zur Kenntnis nahm, bald zu einem Kulturvermittler ersten Ranges.
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