Mordseegeschichten 5
Legimi
Watt, Strand, Dünen – auf den ersten Blick wirkt der kleine Küstenort Dornbeck ruhig, beschaulich – und wenig aufregend. So hatte sich Nelly Peters ihre Karriere als Kommissarin eigentlich nicht vorgestellt. Aber Nelly erkennt rasch: Ganz so langweilig wie es scheint, ist die Polizeiarbeit in Dornbeck nicht. Kaum hat sie ihren Dienst angetreten, muss sie zusammen mit ihrem bärbeißigen Chef Mats und dem jungen Polizisten Jörn den ersten Mord aufklären. Neue Freundschaften und ein sehr netter Wirt machen es Nelly leichter als gedacht, in Dornbeck heimisch zu werden. Aber da wartet schon der nächste Fall darauf, von Nelly und ihren Kollegen gelöst zu werden. "Mein Geld ist weg! Diebsstahl! Zur Hilfe, Polizei! Die alte Dame lief laut schreiend mit hoch erhobenen Armen und vollkommen aufgelöst über den Flur. Ihre Schritte ebenso wie ihre Rufe hallten laut von den Wänden wider. Mehrere Zimmertüren gingen schlagartig auf und die Bewohner der Seniorenheimes Dünenblick, die noch rüstig genug waren, um zur Türe zu gehen, schauten neugierig hinaus um zu sehen, was da draußen vor sich ging. Der herbeieilende Pfleger hatte alle Mühe, die alte Frau zu beruhigen und sie in ihr Zimmer zurückzubegleiten. "Frau Meier, schauen Sie doch noch einmal ganz in Ruhe nach. Vielleicht ist ihr Geld ja auch an einem anderen Ort. Frau Meier sah den Pfleger vollkommen empört an. "Nur weil ich alt bin, bin ich doch nicht dement. Ich weiß doch, wo ich mein Geld habe. Es war wie immer in meinem Portemonnaie. Und das Portemonnaie ist immer in meiner Schreibtischschublade. Das ist auch noch da. Aber es ist leer. "Und wie viel Geld war drin? " fragte der Pfleger besorgt nach. "Sechzig Euro. Ein Fünfziger und ein Zehner," gab Frau Meier sehr entschieden zurück.
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