Machen wir Frieden oder haben wir Krieg?
Legimi
Afghanistan - Geschichte von Wiederaufbau und Befriedung oder Beispiel des Scheiterns westlicher Einmischung? Tom Koenigs' Aufzeichnungen als höchster UN-Vertreter in den entscheidenden Jahren erlauben einen bisher unbekannten - und ungeschönten - Blick hinter die Kulissen. Und sie sind eine stilistische Seltenheit: Frisch, witzig, fast literarisch und vollkommen unbefangen. Woche um Woche hält der Sondergesandte Tom Koenigs seine Erlebnisse und Erfahrungen in Afghanistan für sich und seine Freunde fest. Er erzählt von den komplizierten diplomatischen Beziehungen, von westlichen Botschaftern, denen das Hemd näher ist als die Hose, von der problematischen Rolle der Medien, von wilden Autofahrten und hoher Diplomatie im Wüstensandsturm, von seinem Besuch beim König und den Reisen nach New York zu Kofi Annan. Immer wieder beschreibt er das absurde Protokoll, den Prunk und Plunder, seltsame Konstanten trotz der offensichtlichen Zunahme von Gewalt, Bombenanschlägen und Selbstmordattentaten. Koenigs analysiert die Entwicklungen und stellt bald fest: Jeder getötete Taliban mobilisiert drei neue - wie das Gorgonenhaupt. Aber seine Gelassenheit beschützt der Alltag, sein Gesprächspartner Alberto, seine zwölf rumänischen Leibwächter und sein Gärtner, der die beiden Rosenstöcke im Garten pflegt, mit den sechs verschiedenen gepfropften Sorten. Da die Notizen ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind sie ganz "undiplomatisch" geschrieben und halten unfrisierte Gedanken nicht zurück. Sehr kritisch, oft selbstkritisch schildern sie die eigenen Schwächen genauso ungeschützt wie die Freude des Diplomaten, dem mit seinen manchmal unorthodoxen Methoden Erfolg beschieden ist, indem er die komplexen Machtmechanismen für seinen Auftrag nutzt: die Sicherheit der Bevölkerung wiederherzustellen und die Menschenrechte zu schützen.
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