Irrlicht 63 – Mystikroman
Legimi
Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle. Janes Augen waren geschlossen, aber ihr Oberkörper schaukelte in einer wiegenden Bewegung hin und her. Ihre Lippen formten unhörbare Worte, bis es plötzlich mit fremder Stimme aus ihr herausbrach: »Verbrannt, man hat mich verbrannt in meinem roten Kleid… ich bin verdammt und kann nicht sterben… Ruhe… Hilfe… wer hilft mir zur ewigen Ruhe.« Bei den letzten Worten, die schrill und grausig durch den Raum hallten, wurde die Bewegung des Tisches so heftig, daß Lucinda vor Schreck die Augen aufriß und die Platte losließ. Sie sah einen Schemen an der Wand entlang gleiten, den Umriß einer weiblichen Gestalt. Ihr schien als trüge diese Gestalt ein wehendes rotes Gewand. Bittend streckte sie die Hände nach den jungen Frauen aus, ehe sie sich in Nichts auflöste… Wieder schrie das Käuzchen vor dem Fenster. »Tut mir leid, Mrs. Bell, das Medikament ist noch nicht da. Aber die Nachmittagslieferung kommt gegen vier Uhr. Vielleicht schauen Sie später noch einmal herein.« Die alte Dame murmelte etwas und kramte in ihrer Tasche. Dann reichte sie Lucinda einen Zettel. »Gut – wenn es Ihnen lieber ist, rufe ich Sie an; dann können Sie jemanden vorbeischicken. Nein, ich vergesse es bestimmt nicht, Mrs. Bell… Ja, ich weiß auch, daß wir Vollmond haben und Sie nicht schlafen können«, setzte die junge Frau geduldig hinzu. Immer noch murmelnd und schwer auf ihren Stock gestützt, wandte sich die alte Dame zum Gehen. Lucinda atmete auf. Uff, das wäre geschafft. Hoffentlich die letzte Kundin, dann könnte sie die Apotheke über Mittag schließen und drüben im Tea-room wenigstens ein Sandwich essen.
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