Im Sonnenwinkel 44 – Familienroman
Legimi
Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen. Noch vor ein paar Jahren hatte das Waisenhaus »Sankt Florian« vor den Toren der Stadt gelegen, umgeben von Wiesen und Feldern. Manche Kinder konnten sich noch genau daran erinnern. Aber dann war eine moderne Wohnsiedlung gebaut worden, die immer mehr wuchs und bald auch den Blick auf das Birkenwäldchen verdeckte. Das hatte vor allem dem jetzt fünfjährigen Mario weh getan, der so gern vom Fenster aus dort hinübergeschaut hatte. Das zarte Grün der Birken hatte ihm besonders gut gefallen, und wenn der Wind die biegsamen Stämme wiegte, hatte er dagesessen und geträumt, dass eine gute Fee eines Tages von dort kommen und ihn aus dem Heim fortholen würde. Ein Gutes hatte die Siedlung, wenn auch nicht für Mario, aber manche der Menschen, die dort wohnten, begannen sich für das Waisenhaus zu interessieren und auch für manches Kind, das dadurch ein richtiges Zuhause fand. Für Mario hatte dies keine Geltung. Über ihn sahen sie hinweg. Er war ein gar zu schmächtiges Bürschchen für seine Jahre und nicht besonders hübsch. Wenigstens konnte man nicht gleich auf den ersten Blick feststellen, wie schön die dunklen Augen waren und wie lieb sein Lächeln. Und zuerst schauten diese Menschen immer nach dem Äußeren. Mario hegte solche Gedanken nicht. Er war zu jung dazu. Es zog ihm nur das Herz zusammen, wenn eines nach dem anderen von den Kindern, die auch er mochte, weggeholt wurde. Er fragte nicht nach dem Warum. Fragen hatte keinen Sinn, denn solche Fragen überhörten die Betreuerinnen, die zwar gerecht, aber auch streng waren und sich dazu nicht
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