Heimat-Heidi 17 – Heimatroman
Legimi
Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! "Wann soll eigentlich dieser Mensch vom Stuttgarter Verlag kommen?" Die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. Seit dem Besuch eines Verlegers, der sich für Luises Kräuterwissen interessiert hatte, stand der Besuch eines seiner Mitarbeiter ins Haus, der Luises jahrelange Aufzeichnungen sichten und dann entscheiden wollte, ob der Verlag Luise bitten würde, die Unterlagen zu einem Manuskript zusammenzufassen. Die Seniorchefin des Bergerhofs wischte sich die Hände ab und ging zum großen Tisch, der hinten gleich neben dem überdimensional großen Herd stand, zog eine Schublade heraus, um einen Briefumschlag herauszunehmen. "Ich glaub', morgen kommt er", sagte sie, noch bevor sie den Brief mit der Anmeldung herausgezogen hatte. Heidi erwiderte nichts, wartete vielmehr auf Luises Bestätigung. Die setzte ein wenig umständlich ihre Lesebrille auf und überflog dann den Text. Plötzlich runzelte sie die Stirn und sah zuerst auf den Kalender, dann auf die Uhr. "Bei allen Heiligen", murmelte sie dann, "das darf doch gar net wahr sein." "Was darf net wahr sein?" Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. "Der Verlagsmensch kommt schon heut'", antwortete Luise, "in etwa einer Stund' müßt' er da sein." "Heute kommt er?" Heidi war genauso überrascht wie Luise. Und auch sie vergewisserte sich mit einem Blick auf den Kalender, nachdem sie den Brieftext kurz überflogen hatte. "Weißt denn du schon, wo du ihn unterbringen wirst?" fragte Luise, die plötzlich wie aufgedreht wirkte und offensichtlich mehrere Sachen gleichzeitig erledigen wollte.
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