Die verstörende Lebensgeschichte des Julian M

Die verstörende Lebensgeschichte des Julian M

Legimi

Die Lebensgeschichte von Julian, wie sie hier vom Autor auftragsgemäß und wunschgemäß zu Papier gebracht wurde, ist ungewöhnlich und unbegreiflich, ja unfassbar. Julian war ein begabter, geradezu genialer Maler und ein genauso genialer Fälscher. Er hat alles reproduziert, von den holländischen Malern bis hin zu Picasso. Selbst die berühmten Maler der Renaissance waren vor ihm nicht sicher, die ließen sich besonders gut unter das gierige Volk bringen und das für unglaubliche Summen. Doch das Fälscherhandwerk war nicht der einzige schwarze Fleck auf seiner gar nicht weißen Weste, da war noch etwas viel Gravierenderes: Die sexuellen Präferenzen von Julian waren von ganz besonderer Art, denn er war nekrophil. Diese Neigung ist eigentlich keine Seltenheit. Menschen mit solchen Präferenzen tun aber alles dafür, dass ihre Neigungen und Handlungen nicht an die Öffentlichkeit gelangen, und das mit großem Erfolg, darum ist so gut wie nichts darüber bekannt. Meist ahnen noch nicht einmal die nächsten Verwandten etwas von solchen Neigungen und doch ist die Nekrophilie allgegenwärtig. Julian hat dieser Leidenschaft über Jahrzehnte gefrönt. Da der Krug solange zum Brunnen geht bis er zerbricht, wurde Julian bei seinen nekrophilen Aktivitäten auf einem Friedhof erwischt und umgehend in der Psychiatrie eingeliefert. Dort blieb er dann bis an sein tragisches Lebensende. Genauso ungewöhnlich wie Julian und sein Genius war, so hat er auch dort weiter Bilder gemalt von unglaublich hoher Qualität und, unfassbar, auch weiterhin Fälschungen meisterhaft gemalt und von dort aus unter das Volk gebracht, bis zu seinem Tod. Das Leben von Julian war tragisch und so endete es auch. Und doch, hätte man Julian Hilfe zuteilwerden lassen, er wäre eine Bereicherung für die Menschheit gewesen. Die Chance wurde vertan und Julian ist tot, welch ein ungeheurer Verlust.

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