Die Verhandlungen über das Abendmahl und die übrigen Sakramente auf dem Religionsgespräch in Regensburg 1541

Die Verhandlungen über das Abendmahl und die übrigen Sakramente auf dem Religionsgespräch in Regensburg 1541

Legimi

Das Religionsgespräch in Regensburg 1541 fand in einer Phase der Reformation statt, in der eine Kirchenspaltung noch vermeidbar erschien. Von April bis Ende Mai 1541 diskutierten die drei altgläubigen Theologen Julius Pflug, Johannes Gropper und Johannes Eck mit den protestantischen Theologen Johannes Pistorius, Philipp Melanchthon und Martin Bucer. Als Vorlage diente ihnen das Wormser Buch, das sie Artikel für Artikel besprachen und überarbeiteten. Saskia Schultheis untersucht vor allem das Gespräch zu den Sakramenten und dabei besonders die Auseinandersetzungen um das Abendmahl, an denen das Gespräch schließlich scheitert. Einerseits rekonstruiert sie den Gesprächsverlauf, dabei spielen vor allem die flüchtigen Protokollnotizen Julius Pflugs eine Rolle. Andererseits analysiert und interpretiert sie die ausgetauschten Argumente in systematisch-theologischer Perspektive und fragt danach, welche dogmengeschichtlichen Voraussetzungen beide Parteien teilen bzw. an welchen Punkten sie unterschiedliche Wege beschreiten. Schließlich untersucht Schultheis auch die sich dem Ende des Religionsgespräches anschließenden Reaktionen und Vermittlungsversuche aus Kirche und Politik. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Beharren des Kardinals Gasparo Contarini auf dem Begriff der Transsubstantiation, den er mit dem IV. Laterankonzil 1215 für unumgänglich hält, einen erheblichen Anteil am Scheitern des Gespräches hatte. Es sind vor allem die Folgen dieses Begriffes, wie die Anbetung und die Aufbewahrung des Sakraments, die die Protestanten davon abhielten, ihn zu akzeptieren. Trotz der großen Nähe beider Parteien, finden beide aufgrund ihrer unterschiedlichen Zugänge, vor allem zu Fragen der Tradition, dennoch nicht zueinander.

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