Die STASI nannte ihn "Betrüger"
Legimi
In meinem Buch versuche ich, aus der Perspektive meiner Jugend vor und nach dem Mauerbau die Indoktrination der Gänsefüßchen-"DDR" zu beschreiben. Nachdem ich wegen "Absingens westlicher Schlager auf der Gitarre" von der Offiziersschule geflogen war, heiratete ich Rózsa, meine Ungarin. Gemeinsam begannen wir Ferienhäuser am Plattensee zu ver-mitteln, obwohl das der Staat "DDR" nur dem Staatlichen Reisebüro vor- behalten hatte. Die Zollfahndung setzte unserem Versuch einer Nebentätigkeit ein jähes Ende. Wir logen den Behörden deshalb erfolgreich vor, die Schwiegermutter in Ungarn sei sterbenskrank, und wir müssten in das "sozialistische Bruderland" umziehen, damit Rózsa sie unterstützen könne. Die Hoffnung, von Ungarn aus legal mit einem Visum ins westliche Aus- land zu gelangen, zerschlug sich anfangs. Erst nach drei Jahren konnten wir uns von den langen Krakenarmen der STASI befreien, um in der Bundesrepublik festzustellen, dass sie bereits wusste, wo wir wohnen. Ideenreich und sehr zu meiner Freude nannte mich die STASI auf unseren Aktenordnern "Betrüger". An meiner Schadenfreude darüber, die STASI betrogen zu haben, möchte ich die Leser gern teilhaben lassen.
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