Die gläserne Stadt
Legimi
Eine Stadt aus Glas gibt es im Land Xenturion, mit Häusern, in denen sich wieder und wieder die Sonnenstrahlen brechen, Bögen, Kuppeln, Flüsse, ganze Gebirge aus Licht schaffen. Die Menschen in dieser Stadt – eine Führungsschicht – sind stolz auf ihr Auserwähltsein und lassen nur den Verstand gelten. Aus gutem Grund, denn schon die kleinste Gefühlsregung kann Risse an ihrem schönen, doch zugleich zerbrechlichen Gebäuden hervorrufen und sie letztlich zum Einsturz bringen. Diese Erzählung, 1980 zum ersten Mal veröffentlicht, wurde vom Leser schnell als Hinweis auf die Brüchigkeit des bestehenden Systems verstanden, aber auch die anderen im Band enthaltenen Geschichten setzen sich nachdrücklich mit verknöcherten Verhaltensweisen und erstarrten Anschauungen auseinander. Da schickt ein Erfinder einen Fürsten aus dem 18. Jahrhundert in die Gegenwart, um zu beobachten, wie er sich ohne seine Vorrechte bewährt – er erlebt eine Überraschung; da gerät ein ach so ernsthafter Mann in eine Zukunft voller Possen – seine festgefügten Ansichten bekommen Sprünge; da ersteht ein Literaturkritiker eine neue Brille – er lernt Kunst völlig anders einschätzen; da wird in einem Land das Träumen verboten – groteske Verrenkungen sind die Folge. Mit poetischem Gespür und humoriger Hinterlist geschrieben, haben diese Texte nichts von ihrer Sprengkraft verloren. Das beweist auch ihr großer Publikumserfolg, ihr Erscheinen in verschiedenen Anthologien des In- und Auslands. INHALT: Der Irrtum Das Märchen vom Träumen Flusspferde eingetroffen Der Ernst des Lebens Die gläserne Stadt Die Brille Siebenquant oder der Stern des Glücks
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