Der weite Weg zurück nach Pleasant Valley
Legimi
Nachdem in den USA bekannt wird, welch Schicksale dem ehemaligen Bundeswehrpiloten Thomas Brücker und seiner amerikanischen Frau Carol inmitten des Kalten Krieges widerfahren sind und unter welchen Umständen den beiden die Flucht aus dem kommunistischen Machtbereich gelungen ist (siehe "Am Ende des Himmels", bei tredition in der Norddeutschen Reihe des "Hamburger Abendblatts" erschienen), erlangt der Deutsche bei den Amerikanern einen gewissen Prominentenstatus, wird landauf, landab als Held gefeiert. Allerdings steht er unter Beobachtung der CIA. Er, der den Kalten Krieg inmitten der Kuba-Krise vor Ort am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte, scheint dem Geheimdienst aus politischer wie militärischer Sicht suspekt, seine Geschichte birgt soviel Haarsträubendes, Unglaubliches. Thomas will das alles hinter sich gebracht haben, die Strapazen haben bei ihm wie auch bei seiner Frau Spuren hinterlassen. Er will nichts anderes, als Abstand gewinnen und vergessen. Clark Williams, sein Schwiegervater und Herausgeber einer Zeitung in Texas bietet ihm den Job eines Redakteurs in seinem Verlag an. Thomas aber will auf Dauer nicht von seinem Schwiegervater abhängig sein, der ihm vor Zeiten nicht wohlgesonnen gewesen war, als er seine Tochter mit einen Deutschen Hals über Kopf verheiratet sah. Bald bietet sich eine ihm angenehmere Gelegenheit auf eigene Füße zu kommen, er nimmt einen Job als Testpilot beim Flugzeugbauer McDonnell Douglas an, endlich kann er wieder fliegen. Nach anfänglichem Unmut Carols siedeln die beiden nach St. Louis über, dem Standort der Flugzeugwerke. Im Zuge des Vietnamkriegs gerät Thomas in einen Gewissenskonflikt: Die Jets, die er testen muss, werden anschließend nach Fernost verlegt und werfen dort Bomben, auch auf die Zivilbevölkerung. Es kommt ihm daher sehr gelegen, einen Eignungstest bei der NASA absolvieren zu können, die in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ihr bemanntes Raumfahrtprogramm intensiviert. Gleichzeitig erhält er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Thomas nimmt am Raumfahrtprogramm teil. Er ist zwar jetzt amerikanischer Staatsbürger, aber trotz seiner Verdienste wird man ihn als gebürtigen Deutschen nicht ins All schießen. Die CIA tritt wieder an ihn heran, drängt ihn, mögliche Sabotageakte und Spionage zu verhindern, er kommt sogar bis in die Nähe des berühmten Raketenkonstrukteurs Wernher von Braun. Was ihn anfänglich euphorisch erscheinen lässt, wird zunehmend von Konflikten begleitet, mit denen er sich konfrontiert sieht, verschuldet oder nicht. Seine Gefühlswelt gerät ins Wanken, er wird zur zwiegespaltenen Person. Es kommt zum Showdown, als es aussieht, als solle Wernher von Braun, dessen Privatpilot er inzwischen geworden ist, von der Gegenseite entführt werden. Am Tag des Starts von Apollo 11, als sich drei Astronauten zum Mond aufmachen, den sie als erste Menschen betreten sollten, wird Thomas von seiner Vergangenheit eingeholt. Schließlich erkennt er, das alles in einem anderen Licht erscheint, dass es Trugbilder waren, denen er sich ausgesetzt hatte. Er kehrt zu seiner Familie zurück.
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