Der Schwarze Jäger aus Sachsen

Der Schwarze Jäger aus Sachsen

Legimi

Abenteuerlich und gefahrvoll ist Karl Schillings Weg zu den Lützowern. Napoleonische Söldner ermordeten den Bruder des sächsischen Infanteristen, und der kehrte den mit Frankreich verbündeten Truppen Friedrich Augusts von Sachsen den Rücken, um sich dem Freikorps anzuschließen. Die Schwarzen Jäger (Lützower) hat er sich anders vorgestellt - aber dort gibt es den Onkel Max Schilling und den blutjungen Feldwebel Wilhelm Lanz, der ihm verstehen hilft, warum der preußische König ein starkes Freikorps fürchtet. Ein geheimer Auftrag führt beide in vom Feind besetztes Gebiet, und durch Zufall erfährt Karl, wer der Feldwebel Lanz wirklich ist ... Das Buch erschien erstmals 1983 in der Reihe "Spannend erzählt" im Verlag Neues Leben Berlin. LESEPROBE: „Sie sind nur zu zweit!" Leonore meinte den Premierleutnant und den Husaren, der unten beim Wagen geblieben war, und sagte es auf eine Weise, dass es in Karl zündete. Die Gendarmen hielten sich im Hausinnern auf. „Jetzt oder nie!", sagte Leonore. Grabner und der Premierleutnant kamen ins Zimmer. Leonore trat auf Grabner zu, als wollte sie ihn begrüßen. Sie wich ihm aus, war mit zwei Schritten bei der Tür und verriegelte sie. Der Premierleutnant fuhr herum, da saß ihm das Messer an der Kehle. Es war eins derer, die noch neben den geleerten Abendbrottellern auf dem Tisch gelegen hatten. Schick wurde fahl, die Augen traten hervor. Ohne Widerstand zu wagen, ließ er sich nach hinten zum Ofen drängen. Grabner, seiner Überraschung schnell Herr geworden, riss eine Gabel vom Tisch, richtete auch sie auf den Premierleutnant. Leonore, ebenfalls ein Messer in der Hand, stand an der Tür. Karl befahl dem Premierleutnant, sich zu entkleiden. Die Messerspitze drückte auf dessen Adamsapfel. Verzerrten Gesichtsausdrucks gehorchte er. Auch Schicks Hemd war zu Boden gesunken. Karl riss es hoch, machte sich mit dem Messer darüber her. Er zertrennte es so, dass breite Streifen entstanden. Wo der Stahl nicht durch das Leinen hindurchwollte, half er mit hastigem Reißen nach, dass ihm die Finger schmerzten. Mit den Bändern fesselte er dem Premierleutnant zuerst die Arme auf den Rücken; nachher band er ihn an den Ofen. Zuletzt stopfte er ihm den Mund mit einem Knebel. In abgerissenen Sätzen stimmten sie sich über das weitere Vorgehen ab. Leonore verließ das Zimmer; Grabner und Karl, stumm vor Spannung, warteten am Fenster. Endlich trat sie unten aus dem Haus.

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