Der neue Sonnenwinkel 77 – Familienroman
Legimi
Nicki kommt in den Sonnenwinkel, sie ist wieder einmal unzufrieden mit sich und der Welt, jammert Roberta etwas vor. Doch die kennt das schon. Roberta wird zu einem Patienten gerufen, obwohl sie eigentlich frei hat. Nicki macht derweil einen Spaziergang zum ehemaligen Restaurant Seeblick. Es zieht sie förmlich dorthin. Erinnerungen kommen in ihr hoch, doch oben angekommen denkt sie nicht an Roberto, sondern genießt den Blick auf den See. Sie ist hingerissen, bis ein Mann in einem Arbeitsanzug sie anherrscht. Sie ist sauer, weil er sie gestört hat, sagt ihm ein paar passende Worte, die ihn offensichtlich belustigen. Doch als er sie dann ganz unerwartet bittet, doch zu bleiben, geht Nicki beleidigt davon. Erst bei Roberta erfährt sie, dass es sich bei dem angeblichen Handwerker auch um den neuen Eigentümer gehandelt haben könnte, den Bildhauer Lennart Hegenbach. Nicki ärgert sich über sich selbst. Ob sie einmal aus ihren Fehlern lernen wird? Roberta registrierte kaum, dass ihre Patientin sich noch einmal ganz überschwänglich bei ihr bedankte, sich erneut von ihr verabschiedete, ehe sie ging. Das alles bekam Roberta nur ganz am Rande mit, und das war ungewöhnlich, denn normalerweise war die Ärztin ein sehr höflicher, aufmerksamer Mensch. Es gab halt Ausnahmesituationen, in denen alles anders war, und so etwas war es jetzt. Roberta schaute den Mann an, der neben Ursel Hellenbrink stand und sich mit ihr sehr angeregt unterhielt, mit Ursel ganz entspannt lachte. Das konnte jetzt nicht wahr sein! Sah sie eine Fata Morgana? Ehe Roberta an ihrem Verstand zweifeln konnte, drehte der Mann sich langsam zu ihr um, kam lachend auf sie zu, nahm sie in seine Arme und rief freudig: "Auf diesen Augenblick habe ich gewartet, auf den habe ich mich gefreut. Roberta, meine Liebe, es ist ganz wundervoll, dich nach so langer Zeit wiederzusehen." Roberta war nicht so leicht sprachlos, jetzt war sie es. Sie schluckte, und es dauerte einen Augenblick, ehe sie begriff, was da gerade passierte. Doch dann siegte die Freude. Dr. Enno Riedel war nicht nur in der Praxis, nein, er hatte sie gerade umarmt! "Enno, ich kann es nicht glauben, du hier? Kneif mich mal, damit ich mich davon überzeugen kann, dass du es wirklich bist, dass ich nicht spinne." Dr. Enno Riedel freute sich. "Dann ist mir die Überraschung also richtig gelungen, und dich einmal sprachlos zu sehen, liebste Freundin, ehrlich mal, ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich das im Leben hinbekommen würde. Ich bin es wirklich, und ich hoffe sehr, dass es dir gelingen wird, in knapp zwei Stunden zu erzählen, was sich im schönen Sonnenwinkel so ereignet hat, vor allem, wie es dir so ergangen ist. Hier und da habe ich ja schon mal etwas erfahren.
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