Der neue Sonnenwinkel 45 – Familienroman
Legimi
Vor Robertas Haustür liegt ein neugeborenes Mädchen, Adrienne. Roberta und Alma sind vollkommen aus dem Häuschen, aber auch überfordert. Da erweisen sich Inge Auerbach und Teresa von Roth als sehr hilfreiche Engel. Bea und Alex befinden sich auf einem sehr guten Weg. Er zerstreut mehr und mehr ihre Zweifel, keine neue Bindung eingehen zu dürfen, solange die alte formal noch nicht beendet, wenn auch endgültig gescheitert ist. Bea ist jetzt tatsächlich glücklich mit Alex. Plötzlich ruft Horst an mit einer erstaunlichen Neuigkeit. Er drängt auf ein schnelles Ende ihrer Ehe. Horst ist sogar bereit, sehr viel Geld dafür zu zahlen. Eine halbe Million! Inge und Werner frühstücken gemeinsam. Ihre Harmonie kennt keine Grenzen mehr. Werner ist bereit, sein altes Leben aufzugeben. Inge ist sprachlos vor Glück. Wie elektrisiert blieb Claire stehen. Der peitschende Schuss hatte sie aus ihrem Laufrhythmus gebracht, doch weil alle Läuferinnen und Läufer ihren Weg fortsetzten als sei nichts geschehen, war Claire sich zunächst einmal nicht sicher, ob sie sich da nicht verhört hatte. Dieser Augenblick des Zweifels dauerte allerdings nicht lange. Danach war sie sich sehr sicher, dass sie sich nicht verhört hatte. Da war zunächst dieses Geräusch gewesen, das sie irritiert hatte, und danach kam der Schuss. Claire wusste nur zu genau, wie sich das anhörte, denn ihr Exfreund Fabio war ein begeisterter, beinahe fanatischer Jäger gewesen. Sie hatte zwar niemals selbst ein Gewehr in die Hand genommen, doch sie hatte Fabio begleitet. Und auf diesen Jagdausflügen war stets mehr als nur ein Schuss gefallen. Das war ein Geräusch, das ihr körperliches Unbehagen verursachte, und das war vermutlich auch der Grund, warum sie so spontan reagiert hatte, während die anderen Marathonläufer weiterliefen als sei nichts geschehen. Sie scherte aus der Gruppe aus, ging ein Stückchen zurück, weil von dorther der Schuss gekommen war, und dann entdeckte sie auch schon die am Straßenrand liegende junge Frau, ebenfalls eine Läuferin. Und sie sah auch sofort, dass sie nicht gestürzt oder vor Erschöpfung zusammengebrochen war. Man hatte auf sie geschossen. Um das zu erkennen, musste man keine Ärztin sein. Während die Läufer ungerührt an ihr vorbeizogen, kniete sie sich neben die Frau, fühlte deren Puls und stellte erleichtert fest, dass sie noch atmete. Doch sie blutete stark aus der Schusswunde, und das ziemlich stark. Sie musste die Blutung stocken. Sie sah sich um, wie es schien, war von niemandem eine Hilfe zu erwarten, alle waren nur auf ihren Lauf fokussiert und hatten das Ziel vor Augen, das sie irgendwann hoffentlich nicht als Letzter erreichen wollten. Die Frau brauchte Hilfe, und Claire bedauerte außerordentlich, kein Handy dabei zu haben. Doch damit musste sie sich nicht aufhalten, es war nötig zu handeln, damit die Frau nicht verblutete. Entschlossen zog sie ihre neue, ziemlich teure Laufjacke aus und versuchte, die Blutung zu stoppen, was ihr schließlich auch gelang.
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