Der neue Landdoktor 85 – Arztroman
Legimi
"Der neue Landdoktor" zeichnet sich gegenüber dem Vorgänger durch ein völlig neues Konzept aus. Es wird noch größerer Wert auf Romantik, Spannung und sich weiterdichtende, zum Leben erwachende Romanfiguren, Charaktere und Typen gelegt. Eines darf verraten werden: Betörend schöne Frauen machen dem attraktiven Landdoktor schon bald den Hof. Und eine wirkliche Romanze beginnt... Tessa Hofreiter ist in vielen Romangenres mit großem Erfolg aktiv. Einen ihrer zahlreichen Höhepunkte bildete fraglos die Serie um "Das Chateau", die sich um ein französisches Weingut dreht. Immer populärer ist in jüngster Zeit "Der neue Landdoktor" geworden, der den Nerv einer wachsenden Lesergemeinde trifft. Der Stil dieser Schriftstellerin ist unverwechselbar. Am Morgen waren graue Wolken über die Gipfel der Berge herangezogen. Sie brachten dem Tal den ersten Schnee des Jahres. Am Nachmittag gaben sie den Himmel wieder frei. Bergmoosbach, am Fuß der Allgäuer Alpen gelegen, hatte sich in eine Märchenlandschaft verwandelt. Der pulvrige Schnee auf den Straßen und Hausdächern glitzerte in der Sonne. Der vergoldete Wetterhahn auf dem Rathausturm trug ein duftiges Schneehäubchen, und von den roten Holzdächern der Weihnachtsbuden auf dem Marktplatz waren nur noch die mit Lichterketten geschmückten Ränder zu sehen. Neben den Eingängen der Geschäfte mit ihren weihnachtlich dekorierten Schaufenstern standen schneebedeckte Tannenbäume mit goldfarbenen Kerzen. Ein Räumfahrzeug der Gemeinde fuhr im Schritttempo durch die Straßen und schob den Schnee behutsam beiseite, während sich die Kinder auf den Bürgersteigen mit Schneebällen bewarfen. Auch das Dach des Seefeldhauses auf dem Hügel am Ortsrand lag unter einer Schneedecke. An den Fenstern mit den lindgrünen Holzläden standen blaue Kerzen, und in dem Weihnachtskranz an der Haustür steckten blaue Blüten. Die Wiese vor dem Haus, die Pflanzen des Steingartens auf der einen Seite und die Zweige der immergrünen Hecke auf der anderen Seite waren unter dem Schnee verschwunden. Die prächtige alte Ulme im Hof breitete ihre weiß bedeckten Äste wie ein Schneedach aus, so als müsste sie den Eingang zum Haus und den zur Praxis, die in einem Anbau untergebracht war, beschützen. Eine Amsel auf Futtersuche hüpfte von Ast zu Ast, bis sie schließlich das Vogelhäuschen fand, das am Stamm befestigt war. "Nolan, wir wollen los!", rief das Mädchen, das in einem rosa Steppmantel aus dem Haus kam, dem Berner Sennenhund zu, der auf der Wiese im Schnee tollte. Das lange rotbraune Haar quoll unter der weißen Wollmütze hervor, und die schwarzen Stiefel, die es über seinen Jeans trug, reichten ihm bis zu den Knien. "Du kleines Schneemonster, hast du mich nicht gehört?" Emilia Seefeld schaute über die Hecke hinweg und musste laut auflachen, als Nolan seine Nase kurz in die Höhe reckte und sich danach erneut wohlig im Schnee rekelte. "Mei, es ist sein erster Winter, Kind", stellte die rundliche kleine Frau in dem blauen Wintermantel fest, die nach Emilia aus dem Haus kam.
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