Der neue Dr. Laurin 106 – Arztroman
Legimi
Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an. Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt. Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen. Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert. Dr. Valentin McGregor, allgemein nur ›Mac‹ genannt – oder, von seinen kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern ›Dr. Mac‹ – schloss an diesem warmen Sonntagnachmittag die Tür der stillen Kinderarztpraxis auf, in der er seit einiger Zeit angestellt war. Seine Chefinnen waren Dr. Antonia Laurin und Dr. Maxi Böhler, die Praxis mitsamt den Menschen, die darin arbeiteten – es gehörte noch Carolin Suder dazu, die Praxisorganisatorin – war schon so etwas wie sein zweites Zuhause geworden. Nur ganz am Anfang hatten ihm die falschen Beschuldigungen eines kleinen Jungen zu schaffen gemacht, doch seit diese Geschichte hatte geklärt werden können, war er jeden einzelnen Tag gerne hierhergekommen, voller Vorfreude auf die Aufgaben, die sich ihm stellen würden. Er schätzte seine Kolleginnen und fühlte sich von ihnen geschätzt, und die Kinder, auch die, die von Antonia oder Maxi behandelt wurden, liebten ihn. Das lag nicht nur an seiner freundlichen und zugewandten Art, sondern auch daran, dass ein Teil des Blutes, das in seinen Adern floss, schottisch war, was die Kinder interessant fanden. Macs Vater Sean war stolzer Schotte, und er hatte seinen drei Söhnen diesen Stolz vermittelt. Alle drei spielten Dudelsack, trugen zu bestimmten Anlässen ihren Kilt, liebten schottischen Whisky und natürlich Schottland, wo sie ihre Urlaube am liebsten verbrachten. Sie waren, wie Sean manchmal lachend sagte, so etwas wie ›schottische Deutsche‹, während er sich selbst als ›deutschen Schotten‹ bezeichnete. Macs Mutter Ellen schüttelte immer nur den Kopf, wenn sie diese Reden hörte. Jedenfalls nutzte Mac sein schottisches Erbe vor allem dann, wenn es galt, ein krankes Kind abzulenken oder aufzuheitern. Oder auch, wenn er ihm einfach eine Freude machen wollte. Dann nahm er seinen Dudelsack, der im Sprechzimmer in Sichtweite stand, und spielte darauf eine muntere Melodie. An ganz besonderen Tagen zog er auch noch seinen Kilt an, der im Schrank hing und jederzeit zu Diensten war, wenn er gebraucht wurde, genauso wie der Dudelsack. Meistens erfüllte sich seine Hoffnung: Das eben noch weinende Kind vergaß seinen Schmerz ebenso wie seine Angst und betrachtete mit großen Augen den jungen Arzt, der einem verrückten Instrument ungewohnte Töne entlockte und manchmal dazu sogar noch ein paar Tanzschritte vollführte. Natürlich hörten auch die Kinder in den beiden anderen Sprechzimmern der Praxis, wenn Mac spielte, und so hatte er es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Besonders mutige Mädchen und Jungen, die ihn nicht einmal persönlich kannten, klopften schon mal an seine Sprechzimmertür und fragten ihn, ob er einmal etwas für sie spielen könne.
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