Der kleine Fürst 231 – Adelsroman
Legimi
Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt "Das Tagebuch der Christina von Rothenfels", "Rosenweg Nr. 5", "Das Ärztehaus" und eine feuilletonistische Biografie. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Als der letzte Ton des alten Liebeslieds verklungen war, mit dem Julia von Camphausen ihr Konzert beendete, herrschte sekundenlang tiefe Stille im Ballsaal von Schloss Sternberg, der an diesem Abend zum Konzertsaal geworden war. Der Beifall setzte nur zögernd ein, als wollten die Menschen die Stille bewahren, in der die wunderbare Stimme der jungen Sopranistin nachzuklingen schien. Doch als die Ersten zu klatschen begannen, gab es schon bald kein Halten mehr, einer nach dem anderen sprang auf, bis sich schließlich das gesamte Publikum erhoben hatte, um der schönen blonden Sängerin, die regungslos vorne neben dem Flügel stand, zu huldigen. Sie verneigte sich leicht, streckte dann einen Arm zu ihrem Begleiter Jan van Hooven am Flügel aus. Gemeinsam verbeugten sie sich, doch das Publikum hatte nicht die Absicht, sie ohne Zugabe gehen zu lassen, und so setzte sich der Pianist schließlich wieder an den Flügel und begann leise zu spielen. Die Menschen setzten sich wieder, und erneut wurde es still, als Julia das ›Ave Maria‹ sang. Nicht wenige im Publikum hatten Tränen in den Augen, während sie dem beinahe überirdisch schönen Gesang lauschten. Julia selbst bekam davon nichts mit. Sie wusste nur eins: dass sie glücklich war. Es war ein verrücktes Gefühl angesichts der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit: Ihre Familie hatte gerade ihr gesamtes Vermögen verloren, ihr Elternhaus war verkauft worden, von ihrem bisherigen so behüteten und unbeschwerten Leben war praktisch nichts übrig geblieben. Und doch war sie glücklich, weil sie dieses Konzert hatte geben dürfen, das ihre Sternberger Freunde ihr gewissermaßen geschenkt hatten, um ihr zu helfen. Sie war noch sehr jung, niemand außer ein paar Eingeweihten kannte sie und obwohl sie mit dieser herrlichen Stimme gesegnet war, musste sie noch viel lernen. Sie brauchte Lehrerinnen und Lehrer, die ihr halfen, sich weiterzuentwickeln, und zwar so behutsam, dass es ihrer Stimme nicht schadete. Aber für diese Ausbildung fehlte nun eben das Geld, das bisher immer da gewesen war. Und deshalb dieses Konzert, damit Julia die Chance erhielt, sich einen Namen zu machen und so ihre Ausbildung von jetzt an selbst zu finanzieren. Es berührte sie tief, dass die Menschen, für die sie zwei Stunden lang gesungen hatte, von ihren Sitzen aufgesprungen waren und ihr förmlich zujubelten. Sie wusste selbst, dass sie an diesem Abend so gut gesungen hatte wie nie zuvor. Das sah sie nicht nur am Gesicht ihrer Lehrerin Marion Varnthal, die vorn in der ersten Reihe saß, mit ganz verklärtem Gesicht, sondern auch an den überraschten Mienen ihrer an Musik nur mäßig interessierten Brüder, die zu ihr aufblickten, als sähen sie sie zum ersten Mal, und sie sah es ebenfalls an den Tränen ihrer Eltern und den strahlenden Gesichtern der Schlossbewohner. Vor allem die Teenager jubelten ihr begeistert zu. "Noch eine Zugabe"
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