Der Bergpfarrer Extra 9 – Heimatroman
Legimi
Marcels Fahndungsfoto erscheint nun auch im ›Kurier‹ – und dem Brandhuber-Loisl kommt das Gesicht doch stark bekannt vor … Dann fällt ihm ein, wo er den jungen Burschen schon einmal gesehen hat! An der Tür des Pfarrhauses! Wenig später tauchen österreichische Kriminalpolizisten in St. Johann auf. Max Trenker erklärt seinen Kollegen, dass Marcel das von ihm gesetzte Ultimatum, sich zu stellen, nicht eingehalten habe – er ist vielmehr spurlos verschwunden … Luisa behauptet, nicht zu wissen, wo Marcel sich aufhält. Doch keiner glaubt ihr, denn – allen Widerständen zum Trotz – ihre Liebe ist unerschütterlich – sie würde alles für ihn tun … "Wenn S' mit dem Hochwürden und dem Doktor Kaltenecker zur Klamm aufsteigen möchten, Annette", sagte Sophie Tappert, "dann brauchen S' vernünftige Kleidung, vor allem gescheites Schuhwerk, denn der Weg da hinauf ist steinig, und wenn Ihre Füß' keinen festen Halt haben, kann leicht was passieren." "Na ja, vernünftige Outdoor-Kleidung hab' ich schon dabei", erklärte Annette Hambacher. "Mit den Schuhen dürft's ein Problem geben. Ich hab' nur einfache Sportschuh' eingepackt." "Wir finden schon was Geeignetes", versicherte die Haushälterin lächelnd. "Im Pfarrhaus gibt's nämlich einen Fundus mit Kleidung und Schuhen. Alles Sachen, die die Touristen entweder in ihren Pensionen oder im Hotel vergessen haben, und nicht teuer nachgeschickt bekommen wollten. Das landet zum größten Teil bei uns hier, damit wir die Leut', die für eine Bergtour gar net oder nur schlecht ausgerüstet sind, bergtauglich machen können. Kommen S', Annette, schauen wir gleich, ob wir was Passendes für Sie finden." Die Frauen stiegen die Treppe empor bis zum Dachboden. Da stand der große Kleiderschrank, und in ihm fanden sie alles, was Annette benötigte, um für die Bergwanderung gut ausgestattet zu sein. Annette wirkte ausgesprochen bedrückt. Immer wieder musterte Sophie die Cousine des Pfarrers, forschte in ihrem blassen Gesicht. "Sie machen sich große Sorgen wegen dem Marcel, gell?", fragte die Pfarrhaushälterin. "Das ist schwach ausgedrückt", erwiderte Annette mit brüchiger Stimme.
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