Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman

Der Bergpfarrer Extra 44 – Heimatroman

Legimi

Während ihm die Versöhnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verlässt den Bergpfarrer für kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen äußerst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik lässt sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt für ihn ein böses ­Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz … Die ›Pension mit Herz‹, wie das ›Gästehaus Wachnertaler Hof‹ von vielen Menschen in St. Johann und im Wachnertal bezeichnet wurde, war bereit, die ersten Gäste aufzunehmen. Roland Wiedermann hatte zusammen mit Mareile Frischholz die Idee gehabt, Rentnern ein Angebot zu machen, über einen längeren Zeitraum zu einem erschwinglichen Preis bei ihnen die Seele baumeln zu lassen. Mareile und Roland hatten mit verschiedenen Hindernissen zu kämpfen gehabt, unter anderem waren sie sogar mit Vandalismus konfrontiert worden. Doch hier hatte glücklicherweise der Bergpfarrer eingegriffen und die Person, die er für den Initiator gehalten hatte, dazu veranlasst, den Unfug sein zu lassen. Nun hatten Mareile und Roland zur Einweihungsfeier laden können. Der Umbau und die Renovierung waren abgeschlossen, die Außenanlagen zum größten Teil fertiggestellt, es hatte bereits erste Anmeldungen gegeben. Jeder, der in irgendeiner Weise am Umbau des früheren ›Gästehaus Feilhuber‹ beteiligt gewesen war, hatte zur Einweihungsfeier eine Einladung erhalten und war auch erschienen. Nach einer kurzen Rede hatte Roland Wiedermann das Wort an Bürgermeister Bruckner weitergegeben. Nachdem der Gemeindevorsteher seiner Begeisterung Ausdruck verliehen hatte, war Pfarrer Trenker an der Reihe gewesen und hatte das Gästehaus gesegnet. Ein Alleinunterhalter sorgte für Stimmung. Es wurde getanzt, gelacht, gegessen, getrunken, und jeder der Anwesenden war bester Laune. Soeben stimmte der Musiker einen Walzer an, und Pfarrer Sebastian bat Mareile um den Tanz. Sie stimmte zu, ihr Lebenspartner, Roland Wiedermann, hatte auch nichts dagegen einzuwenden, und so schwebten der Pfarrer und Mareile gleich darauf im Dreivierteltakt über das Parkett im Speisesaal der Pension. Der Bergpfarrer war ein hervorragender Tänzer, und wenn sich die Gelegenheit bot, frönte er diesem Vergnügen mit derselben Hingabe, mit der er seinen Beruf als Geistlicher ausübte. »Sie werden Leut' einstellen müssen, Mareile«, begann Sebastian ein Gespräch während des Tanzes. »Zimmermädchen und Servicepersonal, Köche und vielleicht auch einen Hausmeister. Alleine können S' den Betrieb hier net stemmen. Sie werden, wenn das Haus ausgebucht ist, ständig um die zwanzig Gäste zu versorgen haben.«

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