Der Bergpfarrer 227 – Heimatroman
Legimi
Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor. Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern. Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. In Spannungsreihen wie "Irrlicht" und "Gaslicht" erzählt er von überrealen Phänomenen, markiert er als Suchender Diesseits und Jenseits mit bewundernswerter Eleganz. Hans Beerendörfer hob grüßend die Hand an den Schirm seiner Mütze und riss den Schlagbaum hoch, der die Einfahrt zur Brauerei Hartlinger versperrte. Im Fond der dunklen Limousine zeigte sich ein Gesicht, und eine Hand wurde zum Gruß erhoben. Der Pförtner senkte den Schlagbaum wieder, nachdem der Wagen passiert hatte, und eilte in das Häuschen zurück, in dem er vor dem Schaltpult Platz nahm, auf dem zahlreiche Knöpfe und Monitore montiert waren, mit denen er das gesamte Firmengelände überwachte. Freilich hätte er den Weg auch von hier drinnen freigeben können. In den siebziger Jahren war auch die Pförtnerloge automatisiert worden. Beerendörfer tat es ansonsten auch, bloß beim Chef machte er das, was er seit vierzig Jahren getan hatte – höchstpersönlich das Gewicht herunterdrücken und den Morgengruß vom Brauereibesitzer abholen. In seiner Loge griff Hans Beerendörfer nun zum Telefon und wählte die Eins, die Nummer des Chefsekretariats. "Er ist da." Mehr sagte er nicht und legte gleich wieder auf. Dasselbe tat oben auch Hildegard Bacher und wandte den Kopf zu der jungen Frau, die an dem anderen Tisch arbeitete. "Der Chef ist eben vorgefahren." Marina Kessler sprang auf und schaltete die Kaffeemaschine ein. Es war das morgendliche Ritual, das jetzt ablief. Kaffee kochen, zwei halbe belegte Brötchen auf einem Teller anrichten und zusammen mit der Kaffeetasse auf einem Tablett bereitstellen. Dann warteten die beiden Frauen, dass sich die Tür zum Büro öffnete. Unten durchquerte Joseph Hartlinger mit eiligen Schritten die Halle. Vorbei an Vitrinen mit alten Bierkrügen und Flaschen, Urkunden und Medaillen, alles Auszeichnungen und Preise verschiedener Ausstellungen, Reklameschildern aus Emaille und alten Plakaten, sowie den Bildern der Vorfahren des jetzigen Firmenchefs, ging der Brauereibesitzer die kostbar geschnitzte Treppe hinauf, über einen langen Flur, der, ebenso wie die Halle unten, eine Art Museum der Familiengeschichte darstellte, und öffnete die dunkelbraune Tür am Ende des Flures. "Guten Morgen, meine Damen." "Guten Morgen, Herr Hartlinger", grüßten die beiden Sekretärinnen im Chor.
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