Denk nicht an Morgen
Legimi
Wie schlimm eine Kindheit sein kann, wenn ein kleiner Junge zu Gott betet, er möchte sterben, das ist in diesem Buch beschrieben. Genauso, wie all die vielen Sorgen und Nöte, die ein Kind empfindet, wenn es sich alleingelassen und ungeliebt fühlt. Dies ist die wahre Geschichte meines Lebens. Ich könnte an dieser Stelle viele Worte machen, aber stattdessen werde ich einfach einen kurzen Ausschnitt aus dem Buch präsentieren. Was nun in dieser Klinik geschah, wurde für mich zu einem traumatischen Erlebnis, über das ich wohl niemals hinwegkommen werde. Sie sagten mir, wenn ich nicht essen würde, dann müssten sie mich künstlich ernähren. Damit konnte ich als kleines Kind natürlich nichts anfangen, was sollte das auch schon heißen. Also aß ich genauso viel wie sonst auch. Es war nicht viel, was ich aß, aber ganz bestimmt auch nicht so wenig das Ich verhungert wäre. Schließlich gingen in meinem Kopf viel wichtigere Dinge vor. Warum war ich hier? Warum sagte mir niemand, was ich hatte, und warum besuchte mich niemand außer meinem Vater? Eines Tages passierte es dann vollkommen unvorbereitet. Sie packten mich mit fünf Leuten, legten mich auf einen Behandlungstisch und hielten mich mit eisernem Griff fest. Ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen, denn sie trugen alle einen Mundschutz. Ihr Glück, denn hätte ich mir ihre Gesichter merken können, ich würde sie noch heute alle aufsuchen, und dafür sorgen das Sie dass, was sie mir an diesem Tage antaten, niemals wieder einem Menschen antun könnten. Ich weiß, dass dies nicht richtig ist, und ich bin mir bewusst, dass es das Gegenteil von dem ist, was ich hier versuche herüberzubringen, aber wenn ich auch nur einem einzigen Menschen das damit ersparen könnte, was ich damals erleben musste, ich würde es tun! Ich lag also auf diesem Tisch und wurde festgehalten, und bekam eine richtige Panikattacke. Aber so sehr ich auch versuchte mich loszureißen oder mich zu bewegen, ich konnte es nicht. Sie waren einfach viel zu stark für mich. Einer von ihnen hielt mir die Nase zu, und ein anderer schob einen langen orangefarbenen Schlauch in meinen Hals. Ich musste würgen, aber ich konnte es nicht verhindern, dass sie den Schlauch in meinen Hals schoben. Ich wollte mich übergeben, aber auch das war nicht möglich. Einer von ihnen schob mir den Schlauch bis in den Magen hinein. Ich weiß das genau, den ich hatte es deutlich gespürt. Sie waren so brutal vorgegangen, sie kannten kein Mitleid, keine Gnade. Anscheinend hatten sie vollkommen vergessen, wer da eigentlich auf diesem Behandlungstisch lag. Dort lag ein vor Angst zitternder kleiner Junge, ein kleines Bündel, dass vor Angst fast gestorben wäre. Wie kalt Menschen wirklich sein können, merkte ich an diesem Tag am eigenen Leib. Sie hatten kein Mitleid, und ich hatte das Gefühl, das es ihnen sogar Spaß machte. Wie hilflos man sich in so einem Augenblick vorkommt, das kann man nicht beschreiben, und ich wünsche keinem Menschen, dass er dies je erleben muss. Dieses Erlebnis gehört zu den Dingen, die ich niemals vergessen werde. Seit dieser Zeit habe ich Angst vor der Enge, davor, dass mich jemand festhält. Und wenn jemand versuchen würde, mich festzuhalten, sodass ich mich nicht mehr bewegen könnte, ich würde ein Massaker anrichten. Ich habe keine Erinnerung mehr daran, was nach diesen entsetzlichen Minuten geschah, wahrscheinlich habe ich die Zeit danach verdrängt. Aber diese Angst und diese Panik werde ich niemals vergessen!
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