Das verbotene Zimmer
Legimi
Das ist der zweite Erzählungsband von Helga Schubert, die sich hier in 19 Erzählungen mit ihrer im Krieg geborenen Generation im geteilten Deutschland befasst. Der Erfolg ihres ersten Buchs „Lauter Leben“ hatte sie ermutigt, freiberufliche Schriftstellerin zu werden, denn sie war inzwischen mit der Empfehlung von Sarah Kirsch und vom Aufbau-Verlag Mitglied des Schriftstellerverbandes geworden. Dieses Buch aber erhielt in der DDR keine Druckerlaubnis. Von verschiedenen Seiten hatte sie vorher Warnungen erhalten, ein Chefredakteur teilte ihr mit, ihre Texte seien mit einer dunklen Folie überzogen, eine Lektorin meinte, Helga Schubert hätte ihre Ansichten über die SED „ausgekotzt“, der Cheflektor des angesehenen Ostberliner Verlags riet ihr im gleichen Gespräch, mit dem Schreiben ganz aufzuhören, denn das sei alles Analphabetismus.Die Autorin nahm darum das Angebot des westdeutschen Luchterhand-Verlags an, das Manuskript zu veröffentlichen, wenn eine Genehmigung der DDR-Behörden dafür vorliege. Und tatsächlich: „Das verbotene Zimmer“ erschien ausschließlich im Westen, und die Devisen gingen nicht an die Autorin, sondern wurden ihr im Kurs 1:1 in DDR-Mark ausgezahlt. Kaum war das Buch im Westen erschienen, erhielt es auch schon den westdeutschen Fallada-Preis. Den wiederum durfte Helga Schubert nicht annehmen, weil das ZK dies als eine Provokation ansah. Aber auch hier gab es ein Happy End, denn 10 Jahre später, als die Bevormundung vorbei war, wurde ihr im vereinten Deutschland für das Buch der Fallada-Preis überreicht. INHALT: Himmel Frühere Standpunkte Innenhöfe Mein Vater Luft zum Leben Der Tod meiner Großmütter Knoten Der Baum Mondstein Ansichtskarten Das verbotene Zimmer Die russische Seele Blickwinkel Das Arbeitsessen Eine Schriftstellerlesung Vogelschreien Meine alleinstehenden Freundinnen Heute Abend Mildernder Umstand
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